Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) betont die Wichtigkeit des direkten Austauschs mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angesichts unterschiedlicher Ansichten über den Nahostkonflikt. Vor einem Abendessen in Berlin unterstreicht Scholz, dass die Gespräche zwischen den beiden politischen Führern gerade in schwierigen Zeiten von großer Bedeutung seien. Erdogan hatte vor Kurzem die Hamas als 'Befreiungsorganisation' bezeichnet, den Gazastreifen von einem 'Genozid' durch Israel sprechen lassen und sogar das Existenzrecht Israels in Frage gestellt.
'Das Existenzrecht Israels ist für uns unumstößlich', bekräftigt Scholz und betont weiter: 'In unserem Land gibt es keinen Platz für Antisemitismus, sei es aus politischen oder religiösen Motiven, ob er von rechts oder von links kommt, ob er seit Jahrhunderten hier verwurzelt ist oder von außen importiert wird.' Gleichzeitig stellt sich der Bundeskanzler gegen diejenigen, die den Muslimen in Deutschland ihren Platz absprechen wollen. Des Weiteren betont Scholz, wie bedrückend das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza sei und dass er mit Erdogan über eine mögliche Lösung sprechen möchte, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Schließlich teilen beide Politiker die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten.