24. November, 2024

Pharma

Genetische Innovation: UK startet Großoffensive zur Seuchenprävention

Genetische Innovation: UK startet Großoffensive zur Seuchenprävention

Ein gemeinsames Vorhaben britischer Gesundheitsorganisationen und des Genom-Sequenzierungsunternehmens Oxford Nanopore Technologies verspricht bedeutende Fortschritte im Kampf gegen künftige Pandemien. Ziel ist es, gefährliche Erreger blitzschnell zu identifizieren und Pandemiebedrohungen frühzeitig zu bekämpfen. Diese bahnbrechende Initiative wird an bis zu 30 Standorten des National Health Service (NHS) anlaufen und verspricht die Diagnose schwerer Atemwegsinfektionen innerhalb von nur sechs Stunden. Der Hintergrund dieser Anstrengung ist ein wachsendes internationales Engagement, das nach den Erfahrungen der Covid-19-Pandemie darauf abzielt, die Überwachung und Vorbereitung auf globale Gesundheitskrisen erheblich zu verbessern. Wissenschafts- und Technologieminister Peter Kyle erklärte, dass das Projekt die nationalen Überwachungssysteme stärken werde, die bereits bei der Entdeckung neu auftretender Sars-Cov-2-Varianten erfolgreich waren. Man setze damit auf das Know-how britischer Wissenschaftler, um neu auftretende Krankheiten proaktiv zu überwachen und zu analysieren. Unter den Beteiligten befinden sich Genomics England und die genetische Datenbank UK Biobank. Die Nutzung der Long-Read-Sequenzierungstechnologie von Oxford Nanopore ermöglicht hierbei die Analyse größerer DNA- und RNA-Abschnitte ohne sie zu zerstückeln, was für eine präzisere Überwachung von Bakterien- und Virenbedrohungen sorgt. Die Aktien von Oxford Nanopore stiegen nach Bekanntgabe der Partnerschaft um 6 Prozent, ein Zeichen für das Vertrauen in das Potenzial der Technologie. Für das Unternehmen, das während der Covid-Pandemie an Bekanntheit gewann, ist dies eine bedeutende Entwicklung. Der Start des Vorhabens ist für 2025 geplant und soll über mehrere Jahre laufen, wobei detaillierte finanzielle Einzelheiten bisher nicht offenbart wurden. Oxford Nanopore erhielt kürzlich eine bedeutende Investition von 50 Millionen Pfund von Novo Holdings, dem Hauptaktionär von Novo Nordisk. CEO Gordon Sanghera äußerte sich zuversichtlich: "Wir glauben, dass unsere DNA/RNA-Sequenzierungstechnologie im Bereich der Onkologie, genetischen Erkrankungen und Infektionskrankheiten in Großbritannien einen signifikanten Unterschied machen kann."