Die Einführung und rasche Verbreitung generativer Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz könnten laut einer Studie der Unternehmensberatung PwC der deutschen Wirtschaft einen deutlichen Schub geben. Die Experten prognostizieren ein zusätzliches Wachstum von bis zu 0,7 Prozent jährlich, was sich bis 2030 auf eine Mehrgenerierung von 220 Milliarden Euro summieren könnte.
Ein Blick auf die Branchenlandschaft zeigt, dass vor allem technologiegetriebene Sektoren sowie die Medien- und Unterhaltungsindustrie, das Pharmabusiness und die Finanzdienstleister voraussichtlich die größten Nutznießer sein werden. Diese Industriezweige, die zusammen fast ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung Deutschlands beitragen, könnten durch den Einsatz von KI-Systemen, die in der Lage sind, Texte zu verfassen, Bilder sowie Klänge zu kreieren und auf Sprachbefehle zu reagieren, eine Produktivitätssteigerung von 8 bis 15 Prozent bis 2030 erleben. Diese Technologie kann nicht nur Abläufe optimieren, sondern womöglich auch spezialisierte Fachkräfte ersetzen.
Die Studie weist jedoch darauf hin, dass für solch eine Erfolgsgeschichte eine schnelle Adaption der KI-Technologie seitens der Unternehmen erforderlich ist. Zudem sei es Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für einen attraktiven Technologiestandort Deutschland zu optimieren. GenKI-Expertise und ein innovationsfreundliches Klima seien entscheidend, um international wettbewerbsfähig zu bleiben, betont Matthias Schlemmer von PwC.
Weniger profitieren könnten hingegen klassische Wirtschaftssektoren wie die Automobil- und Chemieindustrie, die Baubranche, der Transportsektor sowie die Landwirtschaft. Trotz ihres hohen Beitrags zum Bruttoinlandsprodukt werden diesen zum Teil stark physisch und materiell geprägten Industrien nur marginale Effizienzgewinne durch den KI-Fortschritt vorhergesagt.
Im weltweiten Kontext sieht die PwC-Studie Deutschland mit seinem genKI-Potenzial im mittleren Bereich positioniert. Die Schweiz als Führungsland, begünstigt durch ihren starken Pharma- und Finanzsektor, sowie Nationen wie die USA, Großbritannien und Schweden werden als besonders gewinnträchtig eingestuft. Im Kontrast dazu fällt die genKI-Prosperität für Länder wie China, Japan, Kanada oder Norwegen verhältnismäßig bescheiden aus.