05. Januar, 2025

Wirtschaft

Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin: Deutsche Bahn plant umfangreiche Modernisierung

Generalsanierung der Strecke Hamburg-Berlin: Deutsche Bahn plant umfangreiche Modernisierung

Die umfassende Renovierung der wichtigen Fernverkehrsstrecke zwischen Hamburg und Berlin stellt für die Deutsche Bahn lediglich einen Zwischenschritt dar, wie Philipp Nagl, Vorsitzender der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo, kürzlich betonte. Denn bereits im Jahr 2026 steht der Bahn eine weitaus größere Herausforderung bevor: die gleichzeitige Generalsanierung mehrerer Bahnstrecken. Bis 2030 plant die Deutsche Bahn, über 40 vielbefahrene Korridore grundlegend zu modernisieren und somit die Pünktlichkeit der Züge zu verbessern. Den Anfang machte im Jahr 2024 die sogenannte Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Nun folgt im August die anspruchsvolle Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Diese gilt aufgrund ihrer Länge von fast 280 Kilometern und der damit verbundenen logistischen Herausforderungen als wahre Bewährungsprobe für die Bahn. Um die Logistik zu optimieren, werden während der Bauarbeiten die Fernzüge über Uelzen und Salzwedel umgeleitet, wodurch sich die Fahrzeit um mindestens 45 Minuten verlängert. Regionalverkehrsreisende werden durch einen Ersatzverkehr mit Bussen ans Ziel gebracht. Eine vorausschauende Planung ist essenziell, wie Nagl betonte, um Verzögerungen zu vermeiden. Kritiken an der Entscheidung, auf eine Ausstattung der gesamten Strecke Hamburg-Berlin mit dem elektronischen Zugleitsystem ETCS zu verzichten, wies Nagl entschieden zurück. Auch wenn der Einsatz zweier Zugsicherungssysteme, wie bei der Riedbahn, reizvoll erscheint, ist dieser sowohl kostenintensiv als auch ressourcenaufwendig. Die erzielten Einsparungen in Millionenhöhe sollen anderweitig, etwa für die Modernisierung alter Stellwerke, eingesetzt werden. Die fertiggestellte Sanierung der Riedbahn hat laut Nagl bereits spürbar positive Effekte auf den Nahverkehr gezeigt. Insgesamt sorgt sie für mehr Stabilität im Schienensystem, auch wenn die Erwartungen hinsichtlich der Fernverkehrszüge angesichts von 10.000 befahrenen Schienenkilometern gedämpft werden müssen. Die Bemühungen der Deutschen Bahn um eine verbesserte Zuverlässigkeit und Sicherheit auf den Schienen werden so nachhaltig gefördert, sagte Verkehrsminister Volker Wissing.