General Motors hat angekündigt, sein Engagement im Bereich der Robotaxis zu beenden und damit die ehrgeizigen Pläne seiner Tochterfirma Cruise für den selbstfahrenden Mitfahrservice aufzugeben. Trotz einer Investition von über 10 Milliarden Dollar in Cruise seit der Übernahme im Jahr 2016 sieht sich GM nun gezwungen, aus mehreren Gründen die Reißleine zu ziehen: intensiver Wettbewerb, hohe Kapitalanforderungen und verlängerte Zeiträume, um rentabel zu werden.
Der Automobilhersteller wird sich künftig darauf konzentrieren, autonome Fahrtechnologien in private Fahrzeuge zu integrieren. Cruise wird Teil von GMs eigenen technischen Teams, ein Schritt, der jährliche Einsparungen von über einer Milliarde Dollar verspricht. Diese Umstrukturierung soll in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein.
Cruise hatte in der Vergangenheit mit erheblichen Problemen zu kämpfen, darunter regulatorische Prüfungen und Sicherheitsbedenken. Nachdem es im Oktober 2023 einen Unfall mit einem Fußgänger in San Francisco gab, der zu einer Strafe von 1,5 Millionen Dollar durch die National Highway Traffic Safety Administration führte, stellte Cruise den Betrieb seiner fahrerlosen Fahrzeuge ein. Der Versuch, den Betrieb in Städten wie Phoenix, Dallas und Houston wieder aufzunehmen, konnte GMs Vertrauen in Cruise nicht wiederherstellen. Bereits im Juli verzichtete das Unternehmen auf unbestimmte Zeit auf die Produktion seiner Origin-Fahrzeuge.
Der Robotaxi-Markt gilt als eine der spannendsten technologischen Innovationen der Gegenwart, mit einem prognostizierten Wachstum von 400 Millionen Dollar im Jahr 2023 auf 45,7 Milliarden Dollar bis 2030, bei einer beeindruckenden jährlichen Wachstumsrate von 91,8%. Nordamerika wird dabei voraussichtlich einen Marktanteil von 13,3 Milliarden Dollar bis 2030 erreichen. Angesichts dieses enormen Potenzials kämpfen Unternehmen um die Vorherrschaft in diesem Transformationssektor.
Allerdings ist der Weg zum Erfolg mit Herausforderungen gepflastert. Hohe Entwicklungskosten, strenge regulatorische Anforderungen und Sicherheitsbedenken bremsen die breite Akzeptanz. GMs Rückzug hebt die Schwierigkeiten hervor, einen Robotaxi-Betrieb selbst für etablierte Autohersteller zu skalieren. Es zeigt sich, dass Unternehmen mit finanzstarker Ausstattung, technischer Expertise und strategischen Partnerschaften am ehesten als Sieger hervorgehen könnten.