In den vergangenen Jahren hat General Motors eine bemerkenswerte Wende vollzogen, die ihm nicht die gebührende Anerkennung einbrachte. Einst war es Ford, das viel Aufmerksamkeit erhielt, weil es die Finanzkrise auf eigene Faust meisterte und schnell zu neuen Erfolgsprodukten und nahezu Rekordgewinnen zurückkehrte. Heute scheint sich das Blatt gewendet zu haben: Während Ford an Schwung verlor, hat GM im Jahr 2024 bedeutende Dynamik aufgebaut. Diese Entwicklung lässt Anleger optimistisch in die Zukunft blicken.
Ein entscheidender Bereich, den Investoren bisher unterschätzten, ist die „Cruise“-Sparte von GM. Diese Abteilung treibt die Roboteraxi- und fahrerlosen Fahrzeugstrategien des Unternehmens voran. Das Potenzial dieser Technologie ist enorm: Laut einem Bericht des Oliver Wyman Forums könnte der globale Markt für fortgeschrittene Fahrassistenzsysteme bis 2035 auf 307 Milliarden US-Dollar anwachsen, verglichen mit bescheidenen 1,7 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Zudem wird der Umsatz mit digitalen Automobil-Dienstleistungen im nächsten Jahrzehnt voraussichtlich jährlich um 25% steigen und bis 2035 möglicherweise 610 Milliarden Dollar erreichen.
Diese beeindruckenden Prognosen untermauern, dass die Technologien von GM nicht nur innovativ, sondern letztlich auch profitabel werden können. Je mehr digitale Funktionen, Abonnementdienste und Software in Fahrzeuge integriert werden, desto stärker steigen die Margen. Andreas Nienhaus vom Oliver Wyman Forum erläuterte, dass die Skaleneffekte für Automobilhersteller riesig sind. Mehr Nutzer bedeuten mehr Daten und folglich bessere Margen – ohne viel Hardware, da alles im Fahrzeug integriert ist.
Vielleicht gibt es bereits einen Beweis für dieses Potenzial: Fords gewerblicher Geschäftsbereich zeigt, dass gewerbliche Kunden eher bereit sind, in Software-Upgrades und Abonnementdienste zu investieren als das breite Publikum. Dies könnte auch für GM ein Hinweis darauf sein, wo zukünftige Wachstumschancen liegen.