Die jüngsten Wahlen in den USA brachten ein gemischtes Bild in Bezug auf Wohnbauinitiativen, während laut einer Analyse von Daryl Fairweather, Chefökonomin bei Redfin, der Zuspruch für die Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum hoch war. Dennoch blieben die Wähler vorsichtig gegenüber Maßnahmen zur Mietkontrolle. Ein bemerkenswerter Erfolg wurde in Rhode Island erzielt, wo die Wähler mit großer Mehrheit einen rekordverdächtigen Wohnungsbau-Bond über 120 Millionen Dollar genehmigten. Diese Maßnahme, die das bisherige Wohnbauinvestment des Bundesstaates fast verdoppelt, unterstreicht das wachsende öffentliche Bewusstsein für die Wohnkrise. Zahlreiche Großstädte sicherten sich ebenfalls Mittel für Initiativen zum bezahlbaren Wohnraum. In Los Angeles stimmten die Wähler einer neuen Erhöhung der Umsatzsteuer um einen halben Cent für Wohnbauprojekte zu, während Charlotte, North Carolina, ein Bond-Paket in Höhe von 100 Millionen Dollar verabschiedete. Baltimore folgte mit einer 20-Millionen-Dollar-Bondmaßnahme für bezahlbare Wohnprojekte. In San Francisco sicherte die Proposition G jährlich 8,25 Millionen Dollar für Mietsubventionen für einkommensschwache Haushalte, obwohl Fairweather darauf hinwies, dass dies eher eine kurzfristige Lösung als eine langfristige Antwort sein könnte. „Das hilft einkommensschwachen Mietern kurzfristig, aber ohne zusätzlichen Wohnraum ist es nur ein Pflaster auf das Problem“, kommentierte sie auf X, ehemals Twitter. Nicht alle Maßnahmen zum Wohnungsbau waren erfolgreich. In Denver lehnten die Wähler knapp das Wahlthema 2R ab, das jährlich 100 Millionen Dollar durch eine Anhebung der Umsatzsteuer für neue Wohnbauprojekte generiert hätte. In Kalifornien wurden zwei bedeutende Vorschläge abgelehnt: Proposition 33, welche die Mietkontrollbeschränkungen gelockert hätte, und Proposition 5, die darauf abzielte, die Supermehrheitsschwelle für Wohnbaubonds zu senken. Auch außerhalb Kaliforniens wurden Maßnahmen zur Mietkontrolle abgelehnt. Die Wähler in Hoboken, New Jersey, stimmten gegen einen Vorschlag zur Erhöhung der Mietobergrenzen bei freiwerdenden Einheiten. Fairweather sieht die Ergebnisse als potenziell positiv für das Wohnraumangebot an und stellte fest: „Strenge Mietkontrollen halten bestehende Mieter zufrieden, begrenzen jedoch neue Investitionen und führen langfristig zu weniger Mietobjekten.“