In einem beispiellosen Schritt hat die Nordea Bank, mit Sitz in Helsinki, zugestimmt, eine Geldstrafe in Höhe von 35 Millionen US-Dollar zu zahlen, um schwere Mängel in ihren Anti-Geldwäsche-Systemen zu bereinigen. Dieser Fall markiert einen der signifikantesten rechtlichen Rückschläge für das größte Finanzinstitut Nordeuropas.
Chronik eines Skandals
Die Finanzaufsicht des Staates New York verkündete die Strafe, nachdem umfassende Untersuchungen gravierende Lücken in der Überwachung von Nordeas Filialen in Dänemark und im Baltikum aufdeckten.
Lesen Sie auch:
Besonders alarmierend war der Mangel an Kontrollen bei der Prüfung von Korrespondenzbankbeziehungen.
Diese Mängel traten besonders nach der Veröffentlichung der Panama Papers zutage, die aufzeigten, wie Nordea Kunden mutmaßlich dabei unterstützte, Offshore-Konten zu errichten – ein deutlicher Verstoß gegen internationale Finanzvorschriften.
Das Ausmaß der Verfehlungen
Nordea stand bereits seit 2016 im Fokus der Behörden, als Untersuchungen ergaben, dass die Bank in Lettland, Litauen und Estland in hochriskante Transaktionen und Geldwäscheaktivitäten in Milliardenhöhe verwickelt war.
Die Verbindungen zu den sogenannten "russischen" und "aserbaidschanischen Waschsalons", Netzwerken zur illegalen Geldverschiebung aus Russland und anderen ehemaligen Sowjetstaaten, zogen besonders strenge Aufmerksamkeit auf sich.
Reformen und Reaktionen
Als Reaktion auf die Vorwürfe schloss Nordea 2017 mehrere seiner Filialen im Baltikum und in Dänemark und verkündete, umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung seiner internen Kontrollsysteme umzusetzen.
„Wir sind heute nicht mehr die Bank, die wir waren, als das mutmaßliche Fehlverhalten stattfand“, teilte Nordea mit.
Diese Änderungen und die Zusammenarbeit mit den Behörden seit 2019 spiegeln das Bestreben der Bank wider, ihre Glaubwürdigkeit und den Respekt der internationalen Finanzgemeinschaft wiederherzustellen.
Lesen Sie auch:
Auswirkungen auf den Markt
Trotz der schweren Vorwürfe und der hohen Geldstrafe bleibt die unmittelbare Auswirkung auf die Finanzergebnisse von Nordea begrenzt.
Die Aktie der Bank verzeichnete nach Bekanntgabe der Strafe nur einen marginalen Rückgang von 0,05 Prozent auf der Nasdaq Nordic, was zeigt, dass die Investoren möglicherweise Vertrauen in die umgesetzten Reformen und die Zukunft der Bank haben.