Der Präsident der St. Louis Federal Reserve, Alberto Musalem, hat signalisiert, dass die US-Zentralbank die Möglichkeit habe, die Zinssätze weiter zu senken, jedoch sei der zukünftige Pfad der Zinspolitik weniger vorhersehbar geworden. Musalem betonte, dass, da die Inflation voraussichtlich zum 2%-Ziel der Fed zurückkehren werde, eine weitere Mäßigung der bislang restriktiven Politik hin zu einer neutralen Haltung über die Zeit angemessen erscheine.
Musalem steuert auf eine ausgewogene Haltung zu und hob hervor, wie wichtig es sei, die Flexibilität in der Geldpolitik zu bewahren. Es könne die Zeit gekommen sein, das Tempo der Zinssenkungen zu verlangsamen oder sogar eine Pause einzulegen, um die aktuelle Wirtschaftslage und neueste Informationen sorgfältig zu evaluieren.
Die Finanzmärkte rechnen damit, dass die Fed bei ihrem Treffen Mitte Dezember die Zinssätze um ein Viertelprozentpunkt senken könnte. Der längerfristige Ausblick für die Geldpolitik ist jedoch nach dem Wahlsieg von Donald Trump im letzten Monat unklarer geworden. Trumps Pläne könnten die Inflation ankurbeln und wirtschaftliche Unsicherheiten erzeugen.
Musalem betonte, dass die derzeit restriktive Haltung der Geldpolitik angesichts der über dem Ziel liegenden Kerninflationsrate angemessen sei. Gleichzeitig stellte er klar, dass ein zu aggressives Lockerungsverhalten ein größeres Risiko darstelle als ein langsam durchgeführtes. Zudem rechnet er damit, dass es bis zu zwei Jahre dauern könnte, bis die Inflation das Ziel der Zentralbank erreicht. In diesem Zusammenhang sei eine geduldige geldpolitische Haltung in einer starken Wirtschaft mit nahezu Vollbeschäftigung angebracht.
Musalem sieht voraus, dass das Wachstum sich hin zu einem längerfristigen Potenzial abkühlen und die Dynamik am Arbeitsmarkt sich weiter abschwächen könnte, während die Arbeitslosigkeit moderat ansteige.