10. Januar, 2025

Wirtschaft

Gehaltskonflikt in der Systemgastronomie spitzt sich zu

Gehaltskonflikt in der Systemgastronomie spitzt sich zu

Die Debatte um die Gehaltsstruktur in der Systemgastronomie hat eine neue Wendung genommen, nachdem die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi die Branche, inklusive Größen wie McDonald's und Burger King, der indirekten Subventionierung durch Steuergelder bezichtigt hat. Sie kritisierte scharf, dass viele Beschäftigte der Systemgastronomie auf staatliche Aufstockungen angewiesen seien, da ihre Löhne nicht ausreichen würden, um den Lebensunterhalt zu decken. Diese Praxis, so Fahimi, sei ökonomisch nicht nachhaltig. Aktuell verhandelt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) seit über einem Jahr mit dem Bundesverband Systemgastronomie (BdS) über eine Gehaltserhöhung für etwa 120.000 Beschäftigte in Deutschland. Trotz mehreren Verhandlungsrunden konnte bisher kein Konsens erzielt werden. NGG-Chef Guido Zeitler lehnt ein Angebot ab, das nur ein geringfügiges Lohnplus von zehn Cent pro Stunde vorschlägt und sieht darin keine akzeptable Basis für weitere Gespräche. Die NGG fordert unter anderem einen Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde für die in mehr als 830 Mitgliedsunternehmen des BdS beschäftigten Arbeitnehmer. Darüber hinaus steht auch eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und eine einmalige Sonderzahlung zur Diskussion. Zeitler weist darauf hin, dass die Systemgastronomie zwar nach der Pandemie erhebliche Umsätze von etwa 31 Milliarden Euro erwirtschaftet habe, viele Beschäftigte jedoch weiterhin auf ergänzende staatliche Unterstützung angewiesen seien. Dies stelle ein inakzeptables Geschäftsmodell dar. Während die Möglichkeit einer fünften Verhandlungsrunde in der Luft hängt, bestehen Unstimmigkeiten über den Vorschlag der Arbeitgeberseite zur Schlichtung. Die NGG fordert eine klare Gehaltssteigerung, bevor sie einer Schlichtung zustimmt. Als Folge der festgefahrenen Verhandlungen und um den Druck zu erhöhen, organisierte die NGG in Hamburg eine Demonstration, an der sich rund 300 Beschäftigte beteiligten. Zusätzlich traten Mitarbeiter des Lieferdiensts Lieferando in den Streik, um ihrem Wunsch nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen.