Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Chief Executives der 100 größten börsennotierten Unternehmen Großbritanniens bis heute Mittag bereits mehr verdient haben, als ihre durchschnittlichen Angestellten in ganz 2025. Die Interessengruppe High Pay Centre hat enthüllt, dass die CEOs im Median Gehälter von 4,22 Millionen Pfund genießen, welches das 113-fache des Medians eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers von 37.430 Pfund ist. Diese bedeutende Diskrepanz verdeutlicht, dass die Führungskräfte lediglich drei Tage arbeiten müssen, um das gleiche Einkommen wie ihre Mitarbeiter zu erzielen. Diese Berechnungen basieren auf den aktuellen Gehaltsangaben in Geschäftsberichten und staatlichen Statistiken, die das Einkommensniveau in der Wirtschaft aufzeigen. Laut Luke Hildyard, dem Direktor des High Pay Centre, führt das Gefühl, dass die Wirtschaft lediglich einer kleinen Elite zugutekommt, während die breite Gesellschaft zurückgelassen wird, oft zu populistischer Wut und extremistischen politischen Strömungen. Er appelliert an die politischen Entscheidungsträger, dass das Versäumnis, diese Ungleichheit zu beseitigen, in der Zukunft zu großen Problemen führen könnte. Reformen der neuen Regierung, die es Gewerkschaften erleichtern, mehr Arbeitnehmer zu erreichen, könnten dazu beitragen, dass einfache Angestellte einen faireren Anteil am Einkommen erhalten, welches derzeit von superreichen Führungskräften und Investoren abgeschöpft wird. Der Vergleich der Vergütungen zwischen Führungskräften und ihren Angestellten rückte erstmals während der Finanzkrise 2007-2008 in den Fokus, als hoch bezahlte Banker die Wirtschaft in die Krise stürzten. Trotz staatlicher Rettungspakete und günstiger Kredite durch die staatliche Bank of England behielten viele ihre Boni. In jüngster Zeit sorgte auch das hohe Gehalt der Geschäftsführer der angeschlagenen britischen Wasserunternehmen für Aufsehen, die im letzten Jahr 9,1 Millionen Pfund an Boni erhielten, obwohl erhebliche Mengen Abwasser in die Flüsse und Strände des Landes geleitet wurden. Es gibt allerdings auch Stimmen, die hohe Gehälter verteidigen. Julia Hoggett von der London Stock Exchange argumentierte 2023, dass Abstimmungen über Managergehälter, bei denen Aktionäre gegen allzu großzügige Zahlungen protestierten, britischen Unternehmen die Möglichkeit nähmen, die besten Fachkräfte einzustellen. In einer Analyse von ISS-Corporate wurde festgestellt, dass der Medianlohn für CEOs in den S&P 500 Unternehmen in den USA im letzten Jahr bei 15,7 Millionen Dollar lag.