China und Kanada haben als Reaktion auf die kürzlich eingeführten US-Importzölle eigene Gegenzölle angekündigt. Auch Mexiko plant Maßnahmen, ohne jedoch sofort Details zu nennen. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau erklärte, Kanada werde in gleicher Höhe auf die US-Zölle reagieren, die für Waren aus Kanada und Mexiko gelten. China informierte bereits, dass es ab dem 10. März zusätzliche Zölle auf US-amerikanische Agrarprodukte wie Hühnerfleisch, Weizen und Mais erheben wird.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor Importzölle von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko sowie eine Verdopplung der bestehenden Zölle auf chinesische Produkte angekündigt. Als Grund nannte er mangelnde Bemühungen dieser Länder im Kampf gegen den Drogenhandel. Trudeau wies darauf hin, dass die kanadischen Zölle zunächst auf Waren im Wert von 30 Milliarden Dollar beschränkt sind, aber nach 21 Tagen auf 155 Milliarden Dollar steigen können. Zu den diskutierten Maßnahmen könnte auch ein Stopp der Öl-Exporte in die USA gehören.
Chinas Maßnahmen umfassen nicht nur Zölle auf Agrarprodukte, sondern auch Pläne, US-Unternehmen auf eine Liste unzuverlässiger Einheiten zu setzen, was ihre Aktivitäten in China beschränken könnte. Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum deutete ebenfalls Gegenmaßnahmen an, die sie jedoch erst öffentlich näher erläutern möchte.
Ob es Kanada und Mexiko gelingen wird, sich mit Trump zu einigen und die Zölle zu vermeiden, bleibt abzuwarten. Ein kürzlich abgewendeter Handelskrieg schadete den Märkten bereits erheblich, was Analysten zu dem Schluss führte, dass die Börsen derzeit stark von politischen Faktoren geprägt sind. Auch der Dax musste nach einem neuen Allzeithoch wieder Verluste hinnehmen.
Neben den aktuell eingeführten Zöllen gegen Kanada und Mexiko drohen ähnliche Maßnahmen der USA auch der EU, was insbesondere deutsche Häfen und den globalen Handel treffen könnte. Die EU bedauerte die Entscheidung der USA und sieht ein Risiko für den Welthandel. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sicherte für den Fall von Zöllen auf EU-Produkte eine geschlossene und selbstbewusste Reaktion zu.