25. Oktober, 2024

Politik

Gefährliche Schattenflotte: Risikopotenzial für die Ostsee alarmiert Politik und Umweltschützer

Gefährliche Schattenflotte: Risikopotenzial für die Ostsee alarmiert Politik und Umweltschützer

Russland setzt auf eine Flotte veralteter und unterversicherter Öltanker, um Rohöl über die Ostsee zu transportieren. Greenpeace hat eine Liste mit 192 solcher Schiffe veröffentlicht, von denen 171 in den letzten zwei Jahren mehrfach die deutsche Ostsee und die Schifffahrtsroute Kadetrinne in der Mecklenburger Bucht durchquert haben. Diese Tanker weisen oft technische Mängel auf, schalten zeitweise Identifizierungssysteme ab oder übertragen ihre Ladung auf See – ein riskantes Unterfangen, das Greenpeace als besonders gefährlich bezeichnet. Keine der 192 aufgelisteten Schiffe befindet sich bislang auf einer Sanktionsliste. Greenpeace warnt vor erheblichen Gefahren im Falle einer Havarie und fordert die Aufnahme dieser "Schrott-Tanker" auf die EU-Sanktionsliste, um das Risiko einer Umweltkatastrophe zu verringern. Der Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider plädiert dafür, die bestehenden Sanktionen durch die Inklusion weiterer Schiffe zu verschärfen und die Flaggenstaaten zu verpflichten, gefährlichen Schiffen den Transport großer Ölmengen zu untersagen. Bei der Umweltministerkonferenz im November will Schleswig-Holstein über die Risiken diskutieren, die diese sogenannte Schattenflotte darstellt. Umweltstaatssekretärin Katja Günther bezeichnet die Situation als alarmierend und fordert dringende Maßnahmen, um eine drohende Ölkatastrophe abzuwenden. Sollte es zu einem derartigen Unglück kommen, würden die Kosten letztlich die Steuerzahler tragen.