Das Mitunterzeichnen von Studentendarlehen ist eine häufige Unterstützung innerhalb von Familien. Ein prominentes Beispiel dafür sind Rebecca und Sabrina Finch. Im Jahr 2007 unterzeichnete Rebecca ein Studentendarlehen für ihre Tochter Sabrina. Doch aufgrund gesundheitlicher Probleme konnte Sabrina ihre Rechnungen nicht begleichen. Der Kreditgeber erließ ihr die Restschuld nach Vorlage eines Behindertennachweises – nur um die Zahlungspflicht dann an Rebecca weiterzugeben.
Heute, im Alter von 85 Jahren und selbst gesundheitlich angeschlagen, muss Rebecca nun für Sabrinas Darlehen aufkommen. Mit einem monatlichen Einkommen von nur 1.650 Dollar aus der Sozialversicherung kann sie die verbleibende Schuld von über 31.000 Dollar unmöglich bedienen. Sowohl Rebecca als auch Sabrina befürchten, dass die Bank Rebeccas Haus pfänden könnte, um die Schulden einzutreiben.
Wer erwägt, ein Studentendarlehen für Verwandte mitzuzeichnen, sollte sich über die Risiken im Klaren sein. Mit jeder Bürgschaft übernehmen Sie die Verantwortung, das Darlehen zurückzuzahlen, falls der Hauptschuldner ausfällt.
Laut der Education Data Initiative sind durchschnittlich 8,15% der Studentendarlehen zu jedem Zeitpunkt in Verzug. Seit 2011 sind jährlich im Durchschnitt 471.000 Studierende nach dem zweiten Rückzahlungsjahr in Verzug geraten. Aktuell berichtet LendingTree, dass 93,1% der privaten Darlehen für Studenten und 69,2% der Darlehen für Graduierte im Studienjahr 2023-2024 einen Mitunterzeichner hatten. Während staatliche Studentendarlehen bestimmte Schutzmechanismen wie Aufschub und Stundung bieten, fehlt diese Flexibilität bei privaten Darlehen weitgehend.
Zurück zum eingangs erwähnten Fall: Rebeccas Haus könnte jedoch nicht unmittelbar gepfändet werden, da Studentendarlehen in der Regel unbesichert sind. Doch könnte der Kreditgeber bei Zahlungsverzug eine Klage erheben, um ein Pfandrecht auf das Haus zu setzen. Trotz dieser Möglichkeit ist es wahrscheinlicher, dass der Kreditgeber bis zum Verkauf des Hauses wartet, um seine Forderung aus den Verkaufserlösen zu decken.
Eine beruhigende Nachricht gibt es: Sozialversicherungsleistungen sind bei privaten Studentendarlehen vor Pfändungen geschützt. Bei staatlichen Darlehen hingegen können die Leistungen nach einem Verzug gepfändet werden. Rebeccas Haupteinnahmequelle dürfte daher sicher sein.
Sabrinas beste Hoffnung ist, ihre Mutter von der Zahlungspflicht befreien zu lassen, indem nachgewiesen wird, dass keine Rückzahlung möglich ist. Zwar sind private Studentendarlehen schwer abzuschreiben, doch in Ausnahmefällen könnte ein Kreditgeber einlenken. Verpflichtete sollten dennoch doppelt überlegen, bevor sie ein Darlehen mitzeichnen.
Sabrina reichte die Entlastungsformulare am 26. Juli ein und wartet derzeit auf die Bearbeitung.