Die sich rasant entwickelnden Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) könnten bei den kommenden Wahlen in Deutschland eine bedeutendere Rolle spielen, als man zunächst vermuten könnte. Der renommierte KI-Forscher Gerard de Melo äußerte Bedenken über mögliche Desinformationskampagnen und Einflussnahmen durch generierte Inhalte und Bilder. Diese Sorgen äußerte er am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam während einer Konferenz, die sich über zwei Tage erstreckte und sich mit den Chancen und Risiken von KI beschäftigte.
Eine besondere Herausforderung stellt der Einfluss von Social-Media-Plattformen wie TikTok dar, die laut de Melo finanziell davon profitieren, wenn Nutzer möglichst lange in der digitalen Umgebung verweilen. Der durch KI gesteuerte Content, darunter auch die Nutzung von Chatbots, die fast menschenähnlich kommunizieren, könnte die Meinung der Nutzer manipulieren.
Auch die Sicherheitsbehörden sind wachsam. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) weist auf potenzielle Gefahren hin, die durch ausländische Einflussnahme und tiefgehend manipulierte Medieninhalte entstehen könnten. Besonders Deepfake-Videos und Stimmenklonung stehen im Fokus, ebenso wie mögliche Cyberangriffe in Zeiten der anstehenden Bundestagswahl im Februar.
Dennoch sieht de Melo langfristig eher die positiven Aspekte der KI-Technologien im Vordergrund, sofern deren Einsatz klaren technischen und ethischen Richtlinien folgt. Die Diskussion um den Schutz der Privatsphäre bleibt ein wesentlicher Punkt: Die Überwachung darf nicht ausufern, um die persönliche Freiheit nicht zu gefährden. Gleichzeitig können intelligente Videoüberwachungstechnologien Gefahren schneller erkennen, ohne dabei den Datenschutz zu verletzen.