27. November, 2024

Wirtschaft

Gefährdung des Wachstums durch Trumps Handelszölle: Eine Warnung aus England

Gefährdung des Wachstums durch Trumps Handelszölle: Eine Warnung aus England

Eine führende Vertreterin der Bank of England, Clare Lombardelli, äußerte sich besorgt über die Wachstumsrisiken durch die vorgeschlagenen Handelszölle von Donald Trump. Diese könnten nicht nur die britische Wirtschaft, sondern auch andere Länder treffen und die inländische Inflation erhöhen. Lombardelli betonte im Gespräch mit der Financial Times, dass die Unsicherheit bezüglich der Handelsstrategien des zukünftigen US-Präsidenten das kurzfristige Wachstum beeinträchtigen könnte. Langfristige Handelsfriktionen könnten zudem die Produktivität schmälern. Sie ging nicht auf spezifische Zahlen ein, machte jedoch deutlich, dass Handelsbarrieren jeglicher Art keine positive Wirkung entfalten. Trumps angedrohte Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10 Prozent auf chinesische Waren haben die internationalen Märkte bereits durcheinandergebracht. Auch die BoE-Entscheidungsträger planen, in bevorstehenden Treffen über die Handelsentwicklungen zu diskutieren, obwohl die Auswirkungen der Tarife noch nicht quantifiziert wurden. Lombardelli gab auch an, dass die Details der Maßnahmen und die Reaktionen der Handelspartner der USA entscheidend für die ökonomischen Folgen sein würden. Vor allem die inflationsbezogenen Auswirkungen seien unklar, da diese von der Reaktion anderer Länder abhängen. In Bezug auf die Zinsen ist die im Inland getriebene Inflation eine wesentliche Sorge für Lombardelli. Diese zeigt sich durch einen anhaltenden Preisanstieg im Dienstleistungssektor, der weiterhin über dem Vor-Covid-Niveau liegt. Obwohl sie beim letzten Treffen der geldpolitischen Ausschüsse die bisherigen Zinssenkungen stützte, deutete Lombardelli an, dass sie vorerst keine weiteren Senkungen befürworten würde, sondern erst weitere Daten für nötig hält. Eine Schlüsselrolle kommt ihr auch bei der Reform der Prognosen und Kommunikation der BoE nach einem kritischen Bericht von Ben Bernanke zu. Diese Reformen sollen dazu beitragen, alternative Wirtschaftsszenarien besser darzustellen und die Diskussionen im Ausschuss zu bereichern.