Die wirtschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Ungarn, die seit den frühen 1990er Jahren floriert, gerät zunehmend in Bedrängnis. Von Mercedes in Kecskemét bis BMW in Debrecen, etwa 900 Mitglieder der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer sowie ca. 300.000 in Ungarn beschäftigte deutsche Arbeitnehmer stehen für diese partnerschaftliche Erfolgsgeschichte. Doch nun drohen politische Spannungen den wirtschaftlichen Erfolg zu gefährden.
Maßgeblich verantwortlich dafür ist der anhaltende Konflikt zwischen dem ungarischen Premierminister Viktor Orbán und der Europäischen Kommission. Dieser Zwist führt nicht nur dazu, dass wichtige EU-Gelder für Ungarn eingefroren wurden, sondern zwingt das Land zudem, sich finanziell verstärkt nach Osten zu orientieren. So wird Ungarn nicht nur zum Großkreditnehmer Chinas, sondern zeigt auch Tendenzen, sich von der gemeinsamen Ukraine-Politik der EU zu distanzieren.
Diese Entwicklungen schwächen sowohl Ungarn als auch die Europäische Union und widersprechen den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands. Investoren sollten die sich zuspitzende Situation mit großer Aufmerksamkeit verfolgen.