15. Januar, 2025

Politik

Gefahr für den Süden des Gazastreifens: UN-Nothilfebüro warnt vor weiteren Kämpfen

Gefahr für den Süden des Gazastreifens: UN-Nothilfebüro warnt vor weiteren Kämpfen

Die anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen könnten sich bald auf den Süden ausweiten, so das UN-Nothilfebüro OCHA. Während des Besuchs von Außenministerin Annalena Baerbock in Ägypten wurden eindringliche Warnungen vor einer Eskalation ausgesprochen. Gemma Connell, Leiterin des OCHA-Teams in Gaza, betonte: "Dieser Konflikt kann nicht in großem Stil nach Rafah kommen." Rafah ist eine Stadt, die sich an der Demarkationslinie zwischen Ägypten und Gaza befindet. Vor dem Gaza-Krieg lebten dort etwa 280.000 Menschen, doch mittlerweile suchen dort 1,5 Millionen Menschen Schutz vor den Kämpfen.

Israels Armee hat angekündigt, ihre Angriffe vor allem auf die Strukturen der islamistischen Hamas im Zentrum und Süden des Gazastreifens zu konzentrieren. Bereits jetzt sind die Auswirkungen des Konflikts in Rafah deutlich spürbar: Gemma Connell berichtet von Luftangriffen, die jede Nacht stattfinden. Die hohe Anzahl an Betroffenen macht die Situation dort umso kritischer. "Es gibt buchstäblich keinen sicheren Ort in Gaza, was dies zu einem einzigartigen Konflikt weltweit macht", so Connell. Die Zerstörung sei in einem Ausmaß, das selbst erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des OCHA-Teams schockiere. Zudem sei die Situation in Bezug auf die getöteten UN-Mitarbeiter und Angriffe gegen UN-Einrichtungen beispiellos.

Auch das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA befindet sich in einem schwierigen Einsatz. Scott Anderson, Vize-Leiter von UNRWA in Gaza, betonte, dass das Hilfswerk dringend mehr Lastwagen mit Hilfsgütern benötige, um den Bedürfnissen im Gazastreifen gerecht zu werden. Täglich seien etwa 300 Lkw mit Hilfsgütern notwendig, doch es gibt große Probleme bei der Versorgung der Menschen im Norden des Gazastreifens. Dort haben sie seit Wochen keine Hilfsgüter mehr erhalten.

Die Lage im Gazastreifen bleibt also weiterhin besorgniserregend. Angesichts der steigenden Anzahl von Betroffenen und der Schwierigkeiten bei der Versorgung appellieren die UN-Institutionen an die internationale Gemeinschaft, dringend weitere Unterstützung zu leisten.