21. November, 2024

Wirtschaft

Gefahr für den globalen Handel: Houthi-Angriffe und Vertragsverhandlungen in Fokus

Gefahr für den globalen Handel: Houthi-Angriffe und Vertragsverhandlungen in Fokus

Der Rote See erweist sich zunehmend als gefährliches Fahrwasser für die internationale Schifffahrt. In einem eindringlichen Schreiben an US-Präsident Joe Biden wies die American Apparel & Footwear Association (AAFA) darauf hin, dass die Houthi-Rebellen in jüngster Zeit über 100 Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen haben, wobei zwei Schiffe versenkt wurden. Diese Eskalation zwingt viele Reedereien, alternative Routen fernab des Suezkanals in Anspruch zu nehmen, der sich bis dato als eine wesentliche Handelsstraße für 12-15% des globalen Handelsvolumens hervorgetan hatte. Die AAFA hebt hervor, dass dringende Maßnahmen notwendig sind, um die Sicherheit der Schifffahrt zu gewährleisten und den weltweiten Handel zu schützen. Mit den Angriffen einhergehend sind auch wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen gestiegen. Der Suezkanal, der für 25-30% des Containerverkehrs bedeutend ist, erlebt einen deutlichen Wandel. Der AAFA-Präsident und CEO Steve Lamar betont, dass die Umleitung der Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung erzwungen wird, resultierend in erhöhten Kosten, Lieferverzögerungen und verschärften ökologischen Schäden. Dies verstärkt die Inflation, steigert die Frachtkosten und untergräbt Nachhaltigkeitsziele weltweit. Jede Umleitungsfahrt erfordere nun zusätzliche 900 Tonnen Kraftstoff, was Kosten von rund einer Million Dollar nach sich ziehe und den Ausstoß von circa 2.700 Tonnen CO2-Emissionen pro Schiff erhöhe. Die Klimabelastung verschärft sich somit weiter und behindert die Bemühungen der Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die längeren Transportzeiten führen zudem zu einem Mangel an verfügbarer Ausrüstung, da Container länger als erwartet auf den Schiffen verbleiben. Parallel dazu ergriff die AAFA die Initiative, um mit der International Longshoremen's Association (ILA) und der United States Maritime Alliance (USMX) Gespräche über einen neuen Master Contract aufzunehmen, bevor dieser am 15. Januar 2025 ausläuft. Mit zunehmendem Druck auf die Vertragsverhandlungen drängt die AAFA auf eine effektive Zusammenarbeit, um einen Streik an den wichtigen Ost- und Golfküsten-Häfen zu verhindern, der die Inflation weiter verschärfen könnte. Lamar warnt, dass Lieferkettenunterbrechungen ernste Konsequenzen für die Branche mit sich bringen und dass zusätzliche Rückschläge, insbesondere zu kritischen Versandphasen wie dem chinesischen Neujahrsfest, unvermeidlich erhebliche Nachteile für amerikanische Unternehmen, Arbeitnehmer und Konsumenten bedeuten könnten.