Die Spannungen im Nahen Osten haben sich erheblich verschärft, da Israels Militär mit intensivierten Luftangriffen im Libanon, im Gazastreifen und im Jemen gegen Irans verbündete Milizen vorgeht. US-Präsident Joe Biden äußerte gegenüber Reportern seinen starken Wunsch, einen umfassenden Krieg zu verhindern und kündigte Gespräche mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu an. Zeitgleich setzte Israels Armee ihre Angriffe auf die Hamas in Gaza und die Hisbollah-Miliz im Libanon fort.
Im Libanon kamen Berichten zufolge in den letzten Wochen Hunderte Menschen durch israelische Angriffe ums Leben, während in Israel keine Toten verzeichnet wurden. Israels Armee hat ebenfalls im Jemen zugeschlagen und Ziele angegriffen, die angeblich zur Versorgung der Huthi-Miliz mit iranischen Waffen genutzt wurden. Die Hafenstadt Hudaida erlebte schwere Explosionen, und es wurden mehrere Tote gemeldet.
Nach dem Tod des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftschlag beginnen im Libanon dreitägige Trauerfeiern, ohne bisherige Informationen über seine Beisetzung oder einen Nachfolger. Zeitgleich wächst die Sorge vor einer möglichen israelischen Bodenoffensive im Südlibanon, wie Israels Armeechef Herzi Halevi andeutete. Experten warnen vor einer möglichen 'Falle' für Israel, da die Hisbollah trotz der Verluste über erhebliche militärische Kapazitäten verfügt.
Israels erklärtes Ziel, die Rückkehr von 60.000 vertriebenen Israelis zu ermöglichen, scheint mit Luftangriffen allein schwer erreichbar. Im Libanon wurden nach UN-Angaben bereits über 210.000 Menschen vertrieben, und die Zahl könnte weiter steigen. Ministerpräsident Nadschib Mikati betonte, eine diplomatische Lösung sei der einzige Weg aus der aktuellen Krise.
Die Schwächung der Hisbollah stellt auch den Iran vor ein Dilemma, da die Miliz ein zentrales Element seiner Verteidigungsdoktrin gegen Israel darstellt. Die Huthi-Miliz im Jemen könnte in Irans 'Achse des Widerstands' an Bedeutung gewinnen. Israels jüngste Angriffe auf den Jemen erfolgten als Reaktion auf Huthi-Angriffe, darunter ein Raketenangriff auf Tel Aviv, der dank israelischer Abwehrsysteme abgefangen wurde.
Auch die Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter, mit erneuten Angriffen auf Hamas-Stellungen, die sich auf dem Gelände einer früheren Schule befanden. Israels Armee erklärte, Maßnahmen zur Minimierung von Gefahren für Zivilisten getroffen zu haben, doch die Angaben bleiben unbestätigt.