19. März, 2025

Wirtschaft

Geduldsprobe für Berliner – 48-Stunden-Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben sorgt für Verkehrschaos

Geduldsprobe für Berliner – 48-Stunden-Warnstreik bei den Verkehrsbetrieben sorgt für Verkehrschaos

In der Hauptstadt müssen sich die Bewohnerinnen und Bewohner auf zwei herausfordernde Tage einstellen. Ein Warnstreik, initiiert von der Gewerkschaft Verdi, legt große Teile des Berliner Nahverkehrs lahm. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) bestätigten, dass der Ausstand U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Buslinien betrifft. Lediglich von Subunternehmen betriebene Busse bleiben im Einsatz.

Für Pendler und Schüler heißt es nun, aufs Auto oder andere verfügbare Verkehrsmittel umzusteigen. Die S-Bahn und Regionalzüge dienen dabei als einzige Alternativen. Laut der Verkehrsinformationszentrale auf der Plattform X wird der Berufsverkehr am Streiktag und am Folgetag umso intensiver ausfallen, weswegen zusätzliche Reisezeit eingeplant werden sollte.

Interessanterweise erleben Carsharing-Anbieter eine erhöhte Nachfrage während des Streiks, während andere auf lange Fußwege zurückgreifen müssen. Positiv stimmt zumindest das sonnige Wetter an beiden Streiktagen.

Von dem Arbeitskampf bleibt die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, unberührt. Um den Verkehr zu entlasten, fahren zwischen 9.00 und 14.00 Uhr auf der Strecke der S1 zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz sowie der S5 zwischen Mahlsdorf und Lichtenberg zusätzliche Bahnen.

Hintergrund der Streikmaßnahmen sind die ins Stocken geratenen Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der BVG, die seit Januar ohne Ergebnis bleiben. Sollte der nahende Verhandlungstermin ebenfalls scheitern, plant Verdi eine Urabstimmung über unbefristete Streiks. Dafür ist eine Zustimmung von mindestens 75 Prozent der Teilnehmer erforderlich und könnte eine deutlich längere Arbeitsunterbrechung bedeuten.

Im Vorfeld der Gespräche stehen die Fronten verhärtet: Verdis Verhandlungsführer Jeremy Arndt bezeichnete das jüngste Angebot der BVG als unzureichend, während die Arbeitgeber auf mehr Kompromissbereitschaft seitens der Gewerkschaft drängten.