Geduld und Vorsicht: Bank of Japan bleibt vorerst bei leichtem Kurs

Die Bank of Japan steht derzeit vor einer Entscheidung, die viele Marktteilnehmer mit Spannung erwarten, jedoch scheint noch keine Eile geboten. Laut Insiderinformationen plant die Bank, ihre Zinspolitik im Oktober beizubehalten, jedoch Ausblick auf eine mögliche Erhöhung zu einem späteren Zeitpunkt zu bewahren, solange die Inflationsprognosen im Rahmen bleiben. Hierbei sehen die Verantwortlichen nur ein geringes Risiko, dass die Preise die vierteljährlichen Projektionen der Notenbank von Juli signifikant übertreffen könnten. Zudem besteht der Wunsch, die wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA sowie potenzielle Auswirkungen der bevorstehenden US-Wahlen zu beobachten, um mögliche Unwägbarkeiten besser einschätzen zu können. Es wird allgemein erwartet, dass der Leitzins von 0,25 % auch nach der Sitzung am 31. Oktober unangetastet bleibt. Ein entscheidender Punkt dürfte dabei sein, ob im Dezember eine dritte Zinsanhebung in Betracht gezogen werden kann, was letztlich vom Grad der Unsicherheiten abhängt, die bis dahin vorliegen. Die Bank of Japan untersucht die weltweiten Finanzmärkte und die US-Wirtschaft von Sitzung zu Sitzung sehr genau, da hierzu keine klaren Vorhersagen getroffen werden können. Während der kommenden Sitzung könnte diskutiert werden, ob die Einschätzung vom Juli, dass die Risiken für die Preise eher nach oben zeigen, überarbeitet werden muss. Unter anderem durch die jüngste Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar, obwohl der Yen im Vergleich zu vor drei Monaten an Wert gewonnen hat, wurden mögliche Aufwärtsrisiken für die Inflation abgemildert. Erst kürzlich veröffentlichte Daten zeigen einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,4 % im September, der den angestrebten Zielwert der Bank für den 30. Monat in Folge erreicht oder übertroffen hat. Die Behörde sieht indes keinen dringenden Änderungsbedarf ihrer Preisprojektionen, die sich im Einklang mit ihrem Ziel befinden, dieses in der zweiten Hälfte eines dreijährigen Projektionszeitraums bis März 2027 zu erreichen. Bis zur nächsten Sitzung, die noch knapp zwei Wochen entfernt ist, bleibt die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung weiterhin unter enger Beobachtung.