06. Januar, 2025

Märkte

Gedämpfte Aussichten: Speicherchip-Markt unter Preisdruck

Gedämpfte Aussichten: Speicherchip-Markt unter Preisdruck

Der Markt für Speicherchips befindet sich in einer angespannten Phase, da die Nachfrage nach traditionellen Speicherchips schwächelt und dramatische Preisrückgänge drohen. Während kraftvolle Beschleuniger für künstliche Intelligenz (KI) auf High-Bandwidth Memory (HBM) setzen und so zum Wachstum in diesem Segment beitragen, können Standard-Speicherchips diesen Rückenwind nicht nutzen. Micron, ein führender Speicherchip-Hersteller, hat Produktionskapazitäten auf HBM umgestellt, jedoch wird die schwache Nachfrage nach herkömmlichem Arbeitsspeicher die Preise in den kommenden Quartalen massiv nach unten drücken. Der Druck ist in den Märkten für PCs und Konsumdrähte besonders stark zu spüren. Trotz der Entlastung durch HBM prognostiziert TrendForce einen Rückgang bei den durchschnittlichen DRAM-Preisen um bis zu 5 Prozent im ersten Quartal. Ein Mix aus saisonalen Effekten und strategischen Vorratskäufen von Kunden aufgrund drohender US-Importzölle hat die Nachfrage teils nach vorne verschoben. Gleichzeitig belastet der Nachfragerückgang bei PCs und Smartphones den Markt. Der Übergang von DDR4- zu DDR5-Chips sowie ein Angebotsüberhang aus China verstärken den Preisdruck zusätzlich. Auch der NAND-Markt bleibt von der ungünstigen Gemengelage nicht verschont. TrendForce sagt einen Rückgang der NAND-Preise um 10 bis 15 Prozent voraus, der insbesondere PCs und Smartphones betrifft. Lediglich der Markt für Unternehmens-SSDs zeigt sich etwas robuster. Während die hohe Nachfrage nach HBM-Chips Microns finanzielle Basis stärkt, bleibt die Unternehmensentwicklung stark vom Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage abhängig. Lang anhaltende Preisrückgänge könnten zu einem drastischen Gewinnrückgang führen, wie das Management bereits prognostiziert hat. Die Unsicherheit über die Preisentwicklung in den folgenden Quartalen bleibt hoch.