Die deutschen Autofahrer setzten im vergangenen Jahr vermehrt auf Second-Hand-Modelle. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vermeldete einen beeindruckenden Anstieg der Besitzerwechsel von Gebrauchtwagen auf insgesamt 6,5 Millionen Fahrzeuge, was einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Neuwagenmarkt hingegen zeigt sich eher statisch mit einem Rückgang von einem Prozent. "Unsere Branche erlebt eine zwiespältige Entwicklung", kommentierte Arne Joswig, Präsident des ZDK.
Besonders der Einbruch im Verkauf von Elektroautos um mehr als 25 Prozent im Jahr 2024 wird als Hauptursache für die aktuelle Lage im Neuwagenbereich betrachtet. Joswig appellierte an die künftige Bundesregierung, mit zielgerichteten Anreizen und einer konsequenten Verbesserung der Lade- und Tankinfrastruktur zu reagieren, statt die Bürger mit weiteren finanziellen Belastungen zu konfrontieren.
Ein weiterer Wachstumstreiber für das Kfz-Gewerbe ist der Bereich Service und Reparatur, der ein Umsatzwachstum von 7,4 Prozent erzielte und nun ein Volumen von 36 Milliarden Euro umfasst. Das höhere Durchschnittsalter der Fahrzeuge, mittlerweile 10,3 Jahre, führt zu häufigeren Wartungen und steigenden Kosten.
Der Ausblick für das laufende Jahr wird hingegen pessimistischer bewertet. Laut einer ZDK-Umfrage unter 690 Betrieben äußerten sich 57 Prozent der Unternehmen besorgt über die zukünftige Umsatzentwicklung. Insgesamt konnte die Branche dennoch über alle Segmente hinweg ein Umsatzwachstum von 5,6 Prozent auf 218,9 Milliarden Euro verzeichnen, was auf die positive Entwicklung im Gebrauchtwagen- und Servicebereich zurückzuführen ist.