In Zeiten steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten scheint das Schenken von gebrauchten Spielsachen zu Weihnachten wieder in den Fokus zu rücken. Petra Süptitz vom Nürnberger Marktforschungsunternehmen NIQ/GfK berichtet von einem wachsendem Interesse an Secondhand-Artikeln. Dies sei ein Resultat der zurückhaltenden Kauflaune vieler Menschen, die ihr Augenmerk auf günstigere oder gebrauchte Produkte richten. Die Spielzeugbranche spürt diese Veränderung deutlich. Laut Studien des Onlinehändlers Rebuy erwägt nahezu ein Viertel der Deutschen, gebraucht gekauftes Spielzeug als Weihnachtsgeschenk zu überreichen – ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Plattformen wie Kleinanzeigen.de und Vinted berichten von einem signifikanten Zuwachs bei Spielzeugverkäufen, insbesondere in den Monaten vor Weihnachten. Dabei stützt sich die Kaufentscheidung nicht nur auf Kostenersparnisse, sondern auch auf ökologische Überlegungen. Das Bewusstsein, dass Secondhand-Produkte nicht minderwertig sein müssen, wächst stetig. Eine diesem Thema gewidmete Umfrage ergab, dass einen noch größeren Anteil an Gebrauchtes jene Menschen geben, die entweder jung sind, Kinder, oder ein geringeres Einkommen haben. Besonders beliebt sind Baukastensysteme, Playmobil-Figuren und Gesellschaftsspiele. Dabei ist die Anzahl neuer Anzeigen in den letzten Jahren konstant hoch geblieben, wie Kleinanzeigen.de mitteilt. Dennoch warnt Kerstin Etzenbach-Effers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen davor, ausschließlich auf Secondhand-Spielzeug zu setzen. Besonders alte Spielsachen aus Weichplastik oder bunt lackierte Holzspielzeuge könnten gesundheitsbedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, die schädlich für Kinder sein könnten.