In der Welt der Investitionen kann nichts wertvoller sein als Wissen. Ein Schlüsselkonzept, das Anleger beherrschen sollten, ist die Eigenkapitalrendite (ROE), die Aufschluss darüber gibt, wie effektiv ein Unternehmen das Kapital seiner Aktionäre nutzt. Um die Nützlichkeit der ROE zu veranschaulichen, werfen wir einen Blick auf die Schweizer Geberit AG. Die Eigenkapitalrendite, definiert als der Jahresüberschuss geteilt durch das Eigenkapital der Aktionäre, zeigt, wie profitabel ein Unternehmen relativ zu seiner Eigenkapitalbasis ist. Im Falle von Geberit beeindruckt die Zahl: Mit einer ROE von 51% generiert das Unternehmen für jeden investierten Franken seiner Aktionäre einen Gewinn von 51 Rappen. Im Vergleich zur Branche sticht Geberit hervor. Während der Durchschnitt der Bauindustrie bei etwa 14% liegt, zeigt Geberit eine weitaus überlegene Rendite. Dies ist grundsätzlich positiv, jedoch sei bemerkt, dass eine hohe ROE auch durch einen hohen Schuldenstand beeinflusst werden kann, was auf ein gewisses Risiko hinweist. Geberit nutzt in der Tat erhebliche Schulden, um seine Renditen zu steigern, mit einem Verschuldungsgrad von 1,30. Dies deutet darauf hin, dass die beeindruckende ROE möglicherweise von der Fremdfinanzierung abhängt. Das erhöhte Risiko und die verringerte Flexibilität durch Schulden sollten durch hohe Renditen ausgeglichen werden. Zusammengefasst bietet die ROE wertvolle Einblicke in die Profitabilität eines Unternehmens, auch wenn sie nicht alleinstehend bewertet werden sollte. Um eine fundierte Investitionsentscheidung zu treffen, sollten Anleger auch das zukünftige Gewinnwachstum und die generellen Investitionsanforderungen berücksichtigen. Ein genauer Blick auf solche Faktoren kann potenziell interessante Investitionsmöglichkeiten offenbaren.