20. September, 2024

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Gazprom und China beschleunigen Pipeline-Kapazitätssteigerung

Gazprom und China beschleunigen Pipeline-Kapazitätssteigerung

Russlands Gazprom und die China National Petroleum Corporation (CNPC) haben sich darauf geeinigt, den Durchfluss der Pipeline „Power of Siberia“ bis zum Jahresende auf maximale Kapazität zu erhöhen, und damit den ursprünglichen Zeitplan deutlich zu übertreffen.

Auf Telegram teilte Gazprom mit, dass auf Wunsch der chinesischen Partner zusätzliche Lieferungen im Dezember erfolgen. Diese Maßnahme werde eine frühzeitige Erhöhung der täglichen Gaslieferungen auf das maximale vertragliche Niveau gewährleisten, welches ursprünglich erst für Anfang 2025 vorgesehen war.

Gazprom hat die Exporte über diese Pipeline, die eine Kapazität von 38 Milliarden Kubikmetern pro Jahr hat, stetig erhöht. Seit Moskaus Invasion in der Ukraine und den daraus resultierenden Spannungen mit westlichen Partnern, ist Russland zunehmend auf China als Abnehmer seiner Energie angewiesen.

Laut Bloomberg-Berechnungen basierend auf chinesischen Zolldaten und Preisschätzungen des russischen Wirtschaftsministeriums, hat Gazprom in den ersten acht Monaten des Jahres rund 20,8 Milliarden Kubikmeter Gas über die „Power of Siberia“ geliefert. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 waren es 22,7 Milliarden Kubikmeter.

Gazprom entwickelt zudem eine weitere Verbindung, um Gas aus dem russischen Fernen Osten nach China zu transportieren. Der Bau dieser Pipeline, die eine Kapazität von 10 Milliarden Kubikmetern pro Jahr haben wird, liegt im Zeitplan und soll 2027 in Betrieb genommen werden.

Eine dritte Route, die vorgeschlagene „Power of Siberia 2“, befindet sich weiterhin in der Verhandlungsphase. Diese Pipeline könnte die jährlichen Gaslieferungen nach China auf fast 100 Milliarden Kubikmeter erhöhen. Jedoch sind die Verhandlungen ins Stocken geraten, da beide Seiten sich noch nicht auf einen Gaspreis einigen konnten.