13. September, 2024

Politik

Gaza-Krieg: Vermittlungsbemühungen in Kairo ohne Durchbruch – Iran und Katar fordern Waffenruhe

Gaza-Krieg: Vermittlungsbemühungen in Kairo ohne Durchbruch – Iran und Katar fordern Waffenruhe

Die jüngsten intensiven Angriffe zwischen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der israelischen Armee haben die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg erneut in den Fokus gerückt. Trotz intensiver Vermittlungsgespräche in Kairo konnte bislang kein Durchbruch erzielt werden. Die US-Regierung betont jedoch, dass Arbeitsgruppen in den kommenden Tagen die Gespräche über offene Detailfragen fortführen werden, wenngleich die Erfolgsaussichten als gering eingeschätzt werden.

Die Hisbollah, unterstützt vom Iran, hat am Sonntagmorgen aus dem Libanon zahlreiche Raketen und Drohnen auf israelische Ziele abgefeuert. Die israelische Armee reagierte mit einem massiven Einsatz von 100 Kampfflugzeugen, um Ziele im Südlibanon zu attackieren. Die Armee gab an, 90 Prozent der Raketen seien aus zivilen Gebieten und Einrichtungen abgeschossen worden. Insgesamt wurden rund 230 Geschosse und 20 Drohnen auf israelisches Gebiet gelenkt, doch eine größere Eskalation blieb bislang aus.

Irans Außenminister Abbas Araghchi und der katarische Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani haben eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert und unterstützen die katarischen Vermittlungsbemühungen. Ägypten, Katar und die USA agieren als Vermittler zwischen Israel und der Hamas, die nicht direkt miteinander verhandeln. Einer der größten Streitpunkte bleibt Israels Forderung nach Kontrolle der südlichen Grenze des Gazastreifens, um Waffenschmuggel zu verhindern. Dem gegenüber fordert die Hamas einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gebiet.

John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, betonte, dass die Gespräche konstruktiv fortschreiten und Arbeitsgruppen auf niedrigeren Ebenen nun an Feinheiten arbeiten. Hauptthemen sind die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas und palästinensischen Häftlingen in Israel. Gespräche in Kairo stecken jedoch weiterhin in einer schwierigen Pattsituation fest.

Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri kündigte an, dass eine Racheaktion an Israel gewiss sei, nachdem der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, in Teheran getötet wurde. Diese Drohung erhöht die Spannungen in der Region und schürt Ängste vor einer Ausweitung des Konflikts auf weitere Länder im Nahen Osten.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas besuchte Saudi-Arabien für Gespräche mit Kronprinz Mohammed bin Salman, ebenfalls mit Fokus auf die Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza.

Im Gazastreifen dauern die Kämpfe und israelischen Angriffe an. Die israelische Armee hat jüngst zur Evakuierung von Deir al-Balah aufgerufen, was dazu führte, dass zahlreiche Menschen, einschließlich Patienten des Al-Aksa-Krankenhauses, ihre Unterkünfte verließen. Die Stadtverwaltung berichtet, dass rund 250.000 Menschen in den vergangenen Tagen geflüchtet sind.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnt aufgrund der fortwährenden Militäreinsätze vor einem Wassermangel in Deir al-Balah, da nur noch drei von 18 Brunnen funktionstüchtig sind. "Die Menschen in Gaza leben nicht nur in ständiger Angst um ihr Leben, sondern müssen darum kämpfen, grundlegende Bedürfnisse zu erfüllen", hieß es in einem X-Post von UNRWA.