04. Januar, 2025

Politik

Gaza im Schatten des Konflikts: Bevölkerungsrückgang und humanitäre Krise

Gaza im Schatten des Konflikts: Bevölkerungsrückgang und humanitäre Krise

Die Situation im Gazastreifen hat sich seit Beginn des Krieges mit Israel vor fast 15 Monaten dramatisch verschärft, wie aktuelle Zahlen des Palästinensischen Zentralamtes für Statistik (PCBS) zeigen. Die Bevölkerung der Enklave ist um 6 % zurückgegangen, da etwa 100.000 Palästinenser geflohen sind und mehr als 55.000 Opfer zu beklagen sind.

Laut dem PCBS zählen mehr als 45.500 Palästinenser, die während des Krieges getötet wurden, zu dieser hohen Zahl, von denen mehr als die Hälfte Frauen und Kinder sind. Weitere 11.000 werden vermisst. So hat sich die Einwohnerzahl Gazas um rund 160.000 Menschen auf derzeit 2,1 Millionen reduziert. Erschreckend ist, dass über 47 % der Bevölkerung Kinder unter 18 Jahren sind.

Das palästinensische Amt beschreibt die Situation in Gaza mit drastischen Worten: Israel führe eine "brutale Aggression" gegen alle Lebensbereiche in Gaza. Ganze Familien seien aus den Registern getilgt. Israel hingegen weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet die PCBS-Daten als "fabriziert, aufgeblasen und manipuliert", um den internationalen Ruf Israels zu beschädigen.

In einem Urteil im Januar hat der Internationale Gerichtshof Israel angewiesen, Handlungen von Völkermord zu verhindern. Auch Papst Franziskus hat empfohlen, die globale Gemeinschaft solle prüfen, ob die israelischen Aktionen in Gaza als Völkermord einzustufen sind. Israel weist alle Genozidvorwürfe mit dem Hinweis zurück, dass es sich im Rahmen des internationalen Rechts verteidige, insbesondere nach dem tödlichen Hamas-Angriff im Oktober 2023.

Besondere Sorge bereitet der hohe Anteil der Bevölkerung, etwa 22 %, der laut globalen Standards von akuter Ernährungskrise betroffen ist. Darunter sind rund 3.500 Kinder, die aufgrund von Hunger und fehlender Nahrung akut vom Tod bedroht sind.