21. November, 2024

Wirtschaft

Gautam Adani: Der unerschütterliche Tycoon Indiens

Gautam Adani: Der unerschütterliche Tycoon Indiens

Gautam Adani, der indische Milliardär und Industriemogul, sieht sich mit schwerwiegenden US-amerikanischen Bestechungsvorwürfen konfrontiert, die den Aktienwert seines Unternehmenskonzerns drastisch sinken ließen. Dennoch zeichnet sich Adani, ein enger Vertrauter des hindu-nationalistischen Premierministers Narendra Modi, als einer der widerstandsfähigsten Akteure der Unternehmenswelt aus.

Das von ihm geführte Konglomerat ist im Bereich Kohle, Flughäfen, Zement und Medien tätig und hat schon in der Vergangenheit einige Krisen erfolgreich gemeistert. Bereits 1998 wurde Adani Berichten zufolge von Bewaffneten entführt, die ein Lösegeld von 1,5 Millionen Dollar verlangten, bevor er an einem unbekannten Ort freigelassen wurde. Auch beim verheerenden Terroranschlag auf das Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai 2008 entkam er nur knapp dem Tod, als er mit vielen anderen im Keller des Hotels gefangen war.

Im Gegensatz zu vielen seiner milliardenschweren Zeitgenossen, die für opulente Partys bekannt sind, bezeichnet sich Adani als introvertiert und hält sich von Medien und Feierlichkeiten fern. In einem Interview mit der Financial Times im Jahr 2013 sagte er: 'Ich bin keine gesellschaftliche Person, die auf Partys gehen möchte.'

Geboren in Ahmedabad, Gujarat, verließ Adani die Schule mit 16 Jahren und zog nach Mumbai, wo er zunächst im Edelsteinhandel Fuß fasste. Nachdem er kurzzeitig im Plastikgeschäft seines Bruders tätig war, gründete er 1988 das heute bekannte Familienunternehmen im Exportgeschäft. Der entscheidende Durchbruch gelang ihm mit dem Bau und Betrieb eines Handelshafens in Gujarat, der zu Indiens größtem wurde.

2009 expandierte Adani in den Kohlesektor, was die internationale Aufmerksamkeit verstärkte, nachdem er in die Riege der reichsten Inder aufgestiegen war. Der Kauf eines unerschlossenen Kohlebeckens in Australien führte zu weltweiten 'Stop Adani'-Protesten, aufgrund der erheblichen Umweltauswirkungen des Projekts.