21. Februar, 2025

Wirtschaft

Gasversorgung in Deutschland: Stabil trotz winterlicher Herausforderungen

Gasversorgung in Deutschland: Stabil trotz winterlicher Herausforderungen

Die Experten sind sich einig: Deutschlands Erdgasversorgung bleibt trotz der kalten Wintermonate und sinkender Speicherstände unbedenklich. Sebastian Heinermann, Geschäftsführer des Speicherverbandes Ines, versichert, dass die vorhandenen Reserven ausreichen, um den restlichen Winter zu überstehen. Auch die Bundesnetzagentur bewertet die Lage gelassen. Klaus Müller, Präsident der Behörde, unterstreicht die Stabilität der Gasversorgung und vermerkt, dass momentan keine signifikante Gefahr einer Engpasssituation besteht. Aktuell weisen die Gasspeicher in Deutschland eine Füllmenge von ungefähr 42 Prozent auf. Dies markiert einen deutlichen Rückgang der Bestände, die zuvor über 98 Prozent lagen. Allerdings wurde der gesetzlich geforderte Füllstand von 30 Prozent weit überschritten. Der größte Speicher in Rehden zeigt einen Füllstand von 21 Prozent, während der EU-weite Durchschnitt bei 44 Prozent liegt. Die Speicher haben die Funktion, Bedarfsschwankungen auszugleichen, und dienen insbesondere dem Gas-Großhandel zur Absicherung. Physikalisch verteilt sich das Gas weiterhin zuverlässig über Pipelines und LNG-Terminals entlang der deutschen Küsten. Der Rückgang der Speicherbestände ist keine Überraschung, da diese Saison bedingt regelmäßig abnehmen. Wann wieder mehr eingespeichert als entnommen wird, wird vor allem vom Großhandelspreis bestimmt. Der niedrigste Stand in 2024 lag am 1. April bei knapp 63 Prozent, was für diese Jahreszeit beachtlich ist. Heinermann deutet an, dass wirtschaftliche Überlegungen die hohe Entnahme zusätzlich beeinflusst haben. Der derzeitige Großhandelspreis macht den Verkauf für die Händler verlockender, da sie von kurzfristig höheren Preisen profitieren können, statt bis zum nächsten Winter zu warten.