Bundesfinanzminister Christian Lindner hat die Koalitionspartner von SPD und Grünen kritisiert und ihnen die Verantwortung für die Rückkehr zum normalen Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie zugeschrieben. In einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' erklärte der FDP-Politiker, dass eine weitere Verlängerung der gesenkten Mehrwertsteuer möglich gewesen wäre, wenn alle Parteien an einem Strang gezogen hätten. Jedoch hätten SPD und Grüne andere Prioritäten gehabt. Lindner betonte jedoch, dass man die Rückkehr zur Normalität akzeptieren müsse. Die gesenkte Mehrwertsteuer in der Gastronomie war eine Maßnahme zur Krisenhilfe während der Pandemie. Ursprünglich sollte die Regelung schon in diesem Jahr enden, aufgrund der Entscheidungen der großen Koalition konnte Lindner jedoch eine Verlängerung bis zum Jahresende 2023 erreichen. Besonders kritisch äußerte sich Lindner zu steigenden Sozialkosten. Er betonte, dass diese nicht weiterhin in diesem Ausmaß ansteigen dürften. Um dem entgegenzuwirken, müssten mehr Menschen in Arbeit gebracht werden. Wer sich jedoch dieser Verantwortung verweigere, könne nicht auf Solidarität zählen. Zudem sei es wichtig sicherzustellen, dass sich Arbeit immer lohne. Lindner stellte fest, dass durch die verschiedenen Sozialtransfers und Leistungen wie Bürgergeld, Wohngeld und Kinderzuschlag zu viele Menschen die Frage stellten, ob Arbeit überhaupt noch sinnvoll sei.