19. März, 2025

Wirtschaft

Gastro-Branche in Turbulenzen: Sausalitos beantragt Insolvenz

Gastro-Branche in Turbulenzen: Sausalitos beantragt Insolvenz

Die bekannte Restaurantkette Sausalitos, die für ihre mexikanisch-amerikanische Küche geschätzt wird, steht angesichts erheblicher finanzieller Herausforderungen vor einer ungewissen Zukunft. Aufgrund der durch die Corona-Pandemie veränderten Marktbedingungen hat das Amtsgericht München mehreren Gesellschaften der Gruppe, darunter Sausalitos Holding, Sausalitos Heumarkt 67, Sausalitos Aachen und Sausalitos Norddeutschland, Insolvenzanträge bewilligt.

Zu den Hauptgründen für die Probleme gehören rückläufige Gästezahlen infolge veränderter Kundenpräferenzen während der Pandemie. Bereits im Vorfeld der Lockdowns mussten gastronomische Betriebe neue Konzepte wie 'Essen to go' einführen, was für viele eine Herausforderung darstellte. Auch nach der Wiederöffnung blieben zahlreiche Gäste aus, abgeschreckt durch Maskenpflicht und Kontaktlisten.

Obwohl die Politik mit einer temporär gesenkten Mehrwertsteuer Entlastung bringen wollte, bedeutete die Rückkehr zum regulären Steuersatz von 19 Prozent im Januar 2024 für viele Gastronomiebetriebe zusätzliche finanzielle Belastungen. Sausalitos sieht sich mit einem gesunkenen Umsatz und einer geringeren Rentabilität konfrontiert, was auch der angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland geschuldet sei. Die Branche hat die Vorkrisen-Umsatzniveaus noch nicht wieder erreicht.

Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Michael Schuster von der Kanzlei Jaffé hat jedoch Hoffnungen auf einen positiven Fortgang. Schuster betont, dass das Ziel darin bestehe, den Betrieb von insgesamt rund 40 betroffenen Standorten aufrechtzuerhalten und möglichst zeitnah einen Investor zu gewinnen, um das Systemgastronomie-Konzept von Sausalitos zu sichern. Die Löhne der über 1.000 Mitarbeiter sind vorerst gesichert, was eine kurzfristige operativ stabile Lage ermöglicht.

Interessant bleibt, dass durch Franchisenehmer betriebene Standorte von dem Insolvenzverfahren nicht direkt betroffen sind und somit weiterhin uneingeschränkt operieren können. Die Restaurantkette, die seit 1994 existiert und ihren Ursprung in Ingolstadt hat, bleibt also zumindest teilweise handlungsfähig.