Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nimmt eine neue Wendung: Ab Jahresbeginn wird die Ukraine kein russisches Gas mehr nach Westeuropa durchleiten. Wladimir Putin hat diesen Schritt auf seiner Pressekonferenz in Moskau scharf kritisiert und betont, die Ukraine untergrabe damit die Energieversorgung in Europa. Der Kremlchef betont, dass die Ukraine allein durch den Transit jährlich rund 700 Millionen US-Dollar eingenommen hat. "Die Ukraine klemmt unser Gas für Verbraucher in Europa ab", resümierte Putin.
Von der Entscheidung betroffen sind insbesondere Länder wie Ungarn, die Slowakei und die Republik Moldau, die auf diese Energiequelle angewiesen sind. Die Ukraine hat bisher, trotz der anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen mit Russland, russisches Gas durch die eigenen Pipelines transportiert. Doch dieser Vertrag mit Gazprom wird Anfang 2025 auslaufen. Putin zeigte sich dennoch zuversichtlich: "Diesen Vertrag gibt es schon nicht mehr, das ist klar, aber wir werden es überleben, Gazprom wird es überleben." Gleichzeitig beschuldigte er westliche Nationen, den Export von russischem Flüssigerdgas blockieren zu wollen, betonte aber Russlands Bestreben, seinen Energie-Marktanteil zu festigen.
Gegenüber diesen Anschuldigungen verteidigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entscheidung beim EU-Gipfel in Brüssel. "Wir wollen Russland nicht die Möglichkeit lassen, weitere Milliarden zu verdienen", erläuterte er. Die Ukraine sei grundsätzlich bereit, weiterhin Gas zu den betroffenen Staaten durchzuleiten, jedoch nur dann, wenn es nicht aus Russland stamme. Er reagierte scharf auf Klagen aus der Slowakei über mögliche finanzielle Verluste und konterte: "Die Slowakei verliert Geld, wir verlieren Menschen."