Private Haushalte in Deutschland sehen aktuell eine deutliche Veränderung ihrer Energiekosten. Während die Gaspreise für Verbraucher spürbar gestiegen sind, wurde Strom im ersten Halbjahr des Jahres 2024 günstiger. So mussten private Haushalte im Durchschnitt 11,87 Cent pro Kilowattstunde Erdgas zahlen, was einem Anstieg von 4,0 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 entspricht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Gaspreise um 3,2 Prozent. Doch bei Betrachtung des zweiten Halbjahrs 2021, vor Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise, zahlen Haushaltskunden heute über zwei Drittel mehr für Gas, ein Anstieg um 73,8 Prozent.
Beim Strom zeigt sich hingegen ein erfreulicherer Trend. Verbraucher bezahlten im Schnitt 41,02 Cent je Kilowattstunde im ersten Halbjahr 2024. Das entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 und 3,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorkrisenniveau im zweiten Halbjahr 2021 sind die Stromkosten jedoch um fast ein Viertel, genauer um 24,8 Prozent, gestiegen.
Wie das Statistische Bundesamt darlegt, konnten private Haushalte bisher wenig von den 2023 und 2024 gesunkenen Großhandelspreisen für Erdgas und Strom profitieren. Die Bundesregierung hatte während der Energiekrise eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Kostenbelastung für Verbraucher zu mildern, darunter Strom- und Gaspreisbremsen sowie die Erstattung von Abschlagszahlungen im Dezember 2022.
Der Auslauf dieser Preisbremsen Ende 2023 hatte laut den Statistikern kaum Auswirkungen auf die Preise für private Haushalte. Dagegen führten der ab Januar erhöhte Preis für CO2-Zertifikate und die ab April wieder auf den normalen Steuersatz angehobene Umsatzsteuer zu einem Anstieg der Gaspreise für Endverbraucher.