Die winterlichen Temperaturen in Europa haben den Gasverbrauch in die Höhe schnellen lassen, doch der europäische Gasinfrastrukturverband GIE sieht aktuell keinen Grund zur Sorge über Engpässe oder drastische Preisanstiege. Auch wenn die Gasentnahme aus den europäischen Speichern derzeit über dem Zehnjahresdurchschnitt liegt, bleiben die Füllstände trotz allem auf einem bequemen Niveau.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Volatilität der Preise zunehmen würde, sollten die Speicher leer sein – was die Importabhängigkeit erhöhen würde. Derzeit sei es jedoch noch relativ leicht, Importe mit den Beständen aus Speichern zu kombinieren, was sich positiv auf den Verbraucher auswirkt.
Mit einem Füllstand von 62,6 Prozent für ganz Europa und 67,4 Prozent in Deutschland zeigt sich die Speicherkapazität als stabilisierender Faktor. Insbesondere Deutschland verfügt über große Reserven, die dabei helfen, Preisschwankungen auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu garantieren. Auch in Italien, Polen oder Österreich sind die Speicher gut gefüllt.
Der verstärkte Gasverbrauch ist auf die kühlen Temperaturen sowie den Transitstopp russischen Gases durch die Ukraine seit Jahresbeginn zurückzuführen. Trotz andauernder Kälte ist laut GIE die Gasversorgung weiterhin gesichert. Lediglich könnte der Füllstand im März auf etwa 30 Prozent sinken, was eine stärkere Konzentration auf die Wiederbefüllung der Speicher im kommenden Sommer erfordern würde.
Bisher stiegen Gaspreise typischerweise im Winter und sanken im Sommer. Allerdings wird mittlerweile eine entgegengesetzte Tendenz beobachtet, weshalb im nächsten Sommer sichergestellt werden muss, dass die Speicher für den kommenden Winter ausreichend gefüllt sind.
Die Ukraine hat zu Jahresbeginn den Gastransit aus Russland wie geplant eingestellt, was in der Slowakei auf Kritik stieß. Dennoch dürfte nach Angaben des GIE die Versorgungssicherheit nicht gefährdet sein, da die Infrastruktur und Daten dies aktuell bestätigen.