28. November, 2024

Wirtschaft

Gasalarm an der US-Golfküste: Venture Global bereitet Mega-Börsengang vor

Gasalarm an der US-Golfküste: Venture Global bereitet Mega-Börsengang vor

Der amerikanische Flüssigerdgas-Entwickler Venture Global steht kurz davor, mit der Produktion in seiner zweiten riesigen Anlage an der US-Golfküste zu beginnen, während das Unternehmen einen der größten Börsengänge im US-Energiesektor plant. Nach Erhalt wichtiger regulatorischer Genehmigungen kann die Plaquemines-Anlage in Louisiana, die achte große LNG-Exportterminal der USA, nun in Betrieb gehen. Die Inbetriebnahme erfolgt kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump, dessen Energiepolitik auf der Förderung der amerikanischen Fossilbrennstoffe basiert. Mit einer Kapazität von 20 Millionen Tonnen pro Jahr wird das neue Werk von Venture Global mehr als ein Fünftel der aktuellen LNG-Ausfuhrkapazität der USA ausmachen. Während Venture Global noch keine Stellungnahme zu den Plänen abgegeben hat, hat ein Tanker des Unternehmens, die Venture Bayou, bereits am neuen Terminal angelegt, um LNG für den Versand vorzubereiten. Der Ausbau der LNG-Kapazität folgt auf den Erfolg des ersten Exportterminals, Calcasieu Pass, das im März 2022 in Betrieb ging. Ein weiteres Projekt, CP2, wartet auf eine Exportlizenz des Energieministeriums. Diese Genehmigung verzögert sich aufgrund eines von der Biden-Regierung verhängten Moratoriums. Trump plant jedoch, dieses auszusetzen. Venture Global hat ehrgeizige Pläne, seine Exportkapazität auf insgesamt 100 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen. Die bevorstehende Eröffnung der Plaquemines-Anlage markiert einen weiteren Schritt in Richtung eines massiven Börsengangs im Wert von 3 bis 4 Milliarden US-Dollar. Wie von Insidern berichtet, ist dies eine der größten Emissionen des Jahres, die von JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America begleitet wird. Die Unternehmensbewertung, einschließlich der Schulden für den Bau der Terminals, wird von JPMorgan-Analysten auf 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Venture Global hat über 20 Milliarden US-Dollar an Finanzierung gesammelt, um das Plaquemines-Projekt 30 Monate nach der endgültigen Investitionsentscheidung fertigzustellen – ein bemerkenswert schneller Fortschritt. Mit steigendem geopolitischem Fokus auf Energiesicherheit sieht der Chef-Investmentstratege Michael Alfaro die geplante Aktienplatzierung als gut getimt an. Trotz bedeutender Schiedsverfahren, die auf ungelösten Streitigkeiten mit Kunden wie BP und Shell beruhen, verteidigt Venture Global sein Vorgehen und macht technische Probleme für die Verzögerungen verantwortlich. Die USA werden bis Ende 2028 ihre LNG-Kapazität auf 24,4 Milliarden Kubikfuß pro Tag erhöhen, während der globale Bedarf weiter wächst.