Gary Gensler, der aktuelle Vorsitzende der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, hat durch eine öffentliche Äußerung Spekulationen über seinen nahenden Rücktritt genährt. In einer Ansprache erklärte er, stolz darauf zu sein, der SEC zu dienen, was als Hinweis auf einen möglichen Rücktritt gewertet wird. Angesichts der Ankündigung von Donald Trump, Gensler im Falle eines Wahlsiegs sofort seines Amtes zu entheben, könnte Gensler dem politischen Druck zuvorkommen wollen.
Seit Antritt seines Amtes sieht sich Gensler harscher Kritik aus den Reihen der Kryptowährungsbranche ausgesetzt. Seine strenge Haltung rührt von Bedenken über mangelhafte Schutzmaßnahmen für Investoren, unzureichende Marktregularien und Risiken für die Öffentlichkeit her. In einer Rede auf einer renommierten Konferenz in New York hob er die Gefahren hervor, die von spekulativen Investitionen und potenziell illegalen Aktivitäten im Kryptobereich ausgehen, und betonte die bisher enttäuschende Erfolgsbilanz vieler Krypto-Vermögenswerte.
Im Falle eines tatsächlichen Rücktritts Genslers kursieren bereits Namen potenzieller Nachfolger. In Betracht gezogen werden Dan Gallagher, ehemaliger SEC-Kommissar und derzeit Chief Legal Officer von Robinhood, der aktuelle SEC-Kommissar Mark Uyeda, sowie Paul Atkins, ein Mitglied von Trumps Übergangsteam 2016, und SEC-Kommissarin Hester Peirce.
Zeitgleich mit den Rücktrittsgerüchten wurden Gensler und die SEC von 18 Bundesstaaten verklagt. Der Vorwurf lautet, die SEC habe ohne Zustimmung des US-Kongresses versucht, eigenständig die Kontrolle über die Regulierung des Digital Asset Sektors zu übernehmen. Zu den klagenden Staaten gehören unter anderem Nebraska, Tennessee, Wyoming und Kentucky.