Der Kleidungshersteller Gap arbeitet sich im Zuge seiner strategischen Neuausrichtung weiter nach vorne und hebt seine jährliche Verkaufsprognose an. Als die Weihnachtssaison bereits in den Startlöchern steht, sieht sich das Mutterunternehmen von Old Navy im Aufwind, verstärkt durch eine anhaltende Nachfrage nach seinen Freizeitbekleidungen. Dank einer durchdachten Strategie, bei der Rabatte reduziert und aktuelle, gefragte Waren in den Filialen vorrätig gehalten werden, spricht Gap mittlerweile eine breitere Kundschaft an. Der Eigentümer von Banana Republic verzeichnet zum vierten Mal in Folge einen Umsatzanstieg – ein Zeichen dafür, dass die unter der Leitung von CEO Richard Dickson im August 2023 gestartete Kehrtwende Früchte trägt. Infolge dieser positiven Entwicklung hebt Gap seine Erwartungen für das Gesamtjahr an, mit einer prognostizierten Umsatzsteigerung zwischen 1,5% und 2%, im Vergleich zu vorher nur marginalem Wachstum. Diese Nachricht ließ die Unternehmensaktien nach Börsenschluss um etwa 7% ansteigen. Dickson setzt auf eine Rückkehr zu den Wurzeln der Marke als „Popkultur-Ikone“ und kreiert Werbekampagnen, die den Fokus auf Musik und Mode legen, wie beispielsweise „Get Loose“. Der Beginn der Feiertagssaison zeigt bereits eine positive Dynamik, nicht zuletzt durch einen 2%igen Anstieg der Nettoumsätze im dritten Quartal auf 3,8 Milliarden Dollar, was mit den Analystenprognosen im Einklang steht. Auch die Marke Old Navy erholt sich mit modischeren Denim- und Kleider-Looks, die bei den Kunden voll zum Preis punkten. Ähnliche Trends sind bei Athleta, Gaps sportlichem Bekleidungszweig, zu verzeichnen. Die Erhöhung des angestrebten Bruttomargenzuwachses um 20 Basispunkte folgt einem Anstieg von 140 Basispunkten im Quartal bis zum 2. November. Gap übertraf die Gewinnschätzungen im dritten Quartal mit einem Pro-Forma-Gewinn von 72 Cent je Aktie gegenüber erwarteten 58 Cent laut Daten von LSEG. Interessanterweise hob auch der Sportbekleidungshersteller Under Armour Anfang November seine Gewinnprognose an. CEO Kevin Planks Strategiewechsel, der auf angesagte Designs zum Vollpreis setzt, zeigt positive Effekte in der Nachfrage.