Ein Lebenszeichen von Roaring Kitty und die Börse bebt
Die Wall Street kennt den Namen Keith Gill, besser bekannt als Roaring Kitty, nur zu gut. Mit seinen Social-Media-Posts brachte er 2021 den Markt ins Wanken und führte die GameStop-Aktie in ungeahnte Höhen. Jetzt ist er zurück – und erneut sorgt ein einziger kryptischer Post für Furore.
Am Donnerstag teilte Gill auf der Plattform X ein Meme, das ein Time-Magazine-Cover zeigt – der Inhalt? Rätselhaft wie immer. Die Botschaft bleibt diffus, aber die Wirkung ist klar: GameStop legte binnen Stunden zweistellig zu, und auch AMC erlebte einen deutlichen Kurssprung.
GameStop und AMC: Aktien mit Zündstoff
Im Tagesverlauf stieg die GameStop-Aktie an der NYSE um 5,92 Prozent auf 28,63 US-Dollar. Zwischenzeitlich kratzte sie sogar an der Marke von 30 Dollar – ein Plus von 13 Prozent. Nachbörslich ging die Rally weiter, wenn auch verhaltener. Auch AMC, der zweite Liebling der Meme-Trader, zog mit und beendete den Handelstag 5,91 Prozent im Plus.
Für eingefleischte Fans sind solche Bewegungen nichts Neues. GameStop und AMC stehen symbolisch für den Aufstieg der „Meme-Aktien“ – Papiere, die weniger durch wirtschaftliche Fundamentaldaten und mehr durch die Dynamik in sozialen Netzwerken angetrieben werden. Doch was steckt dieses Mal dahinter?
Ein neues Kapitel oder nur ein Echo der Vergangenheit?
Analysten sind sich uneins, ob die jüngsten Kursgewinne nur ein kurzes Aufflackern oder der Beginn eines neuen Hypes sind. Klar ist: Der Markt bleibt anfällig für spekulative Bewegungen. Besonders Roaring Kittys kryptische Anspielungen wirken wie Zündstoff, der die Meme-Community mobilisiert.
Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte die Veröffentlichung der GameStop-Quartalszahlen in der kommenden Woche sein. Prognosen zufolge wird ein Verlust von 0,03 US-Dollar je Aktie erwartet – besser als die -0,10 Dollar im Vorjahresquartal.
Auch der Umsatz könnte mit geschätzten 888 Millionen US-Dollar etwas niedriger ausfallen als 2023. Doch mehr als die Zahlen selbst interessiert Anleger der Ausblick des Unternehmens: Gibt es Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung?
Hype trifft Realität: Vorsicht vor der Spekulationsfalle
Der Fall GameStop ist ein Paradebeispiel dafür, wie soziale Medien und Meme-Kultur die Börse verändern. Doch Anleger sollten vorsichtig sein. Während die kurzfristigen Gewinne verlockend erscheinen, bleibt die fundamentale Lage von GameStop angespannt. Rückläufige Umsätze und ein sich wandelnder Videospielmarkt setzen das Unternehmen unter Druck.