28. April, 2025

Wirtschaft

Galeria Karstadt Kaufhof bietet Lohnerhöhung: Verdi zeigt sich unzufrieden

Galeria Karstadt Kaufhof bietet Lohnerhöhung: Verdi zeigt sich unzufrieden

Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat ihren 12.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von acht Prozent in Aussicht gestellt, die über einen Zeitraum von drei Jahren gestreckt wird. Zusätzlich sollen die Mitarbeitenden eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 600 Euro sowie eine erfolgsabhängige Prämie erhalten, um am Erfolg der jeweiligen Filiale beteiligt zu werden.

Das Management von GKK schlägt einen unternehmensspezifischen Warenhaus-Tarifvertrag vor und hat eine Rückkehr zum flächendeckenden Tarifvertrag des Einzelhandels ausgeschlossen. Laut Verdi, der Gewerkschaft, die im Einzelhandel tätig ist, liegt dieses Angebot allerdings deutlich unter den jüngsten Tarifabschlüssen und vergrößert den bestehenden Abstand zum Flächentarifvertrag weiter, der derzeit bei 29 Prozent liegt. "Ernsthafte Verhandlungen sind möglich, wenn die Arbeitgeber die Differenz anerkennen," betonte Verdi-Gewerkschafterin Corinna Groß.

Finanzgeschäftsführer Guido Mager verteidigte das Angebot als marktgerecht und unterstrich die Notwendigkeit schneller Entscheidungen, um die Vergütung zügig anzupassen. Langwierige Tarifverhandlungen seien bei den schnellen Entscheidungsprozessen, die man sich als mittelständisches Unternehmen vorgenommen habe, nicht mehr tragbar. Das Tarifangebot bewege sich an der wirtschaftlichen Belastungsgrenze der Firma, so Mager weiter.

Nach der erneuten Insolvenzanmeldung Anfang des Jahres hatte GKK zuletzt einem Sanierungsplan zugestimmt, wobei die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz als neue Eigentümer zum 1. August festgesetzt wurden. Die Zahl der Filialen soll im September von 92 auf 83 reduziert werden.