19. September, 2024

Politik

Gabrielle Giffords: Die Unabdingbarkeit von Handlungen gegen Waffenmissbrauch

Gabrielle Giffords: Die Unabdingbarkeit von Handlungen gegen Waffenmissbrauch

Innerhalb der letzten zwei Monate sind zwei Attentatsversuche auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verübt worden. Zwei verschiedene Schützen, beide im Besitz von halbautomatischen Waffen, kamen beängstigend nah daran, erheblichen Schaden anzurichten. Doch der rote Faden dieser Ereignisse ist nicht Donald Trump oder der Secret Service, sondern schlicht und ergreifend die Waffen.

Gabrielle Giffords, eine ehemalige demokratische Kongressabgeordnete aus Arizona und Gründerin der nach ihr benannten nationalen Organisation, die sich der Rettung von Leben durch die Bekämpfung von Waffengewalt widmet, schildert eindrucksvoll die anhaltenden Gefahren durch unkontrollierten Waffenbesitz in den USA. Sie selbst wurde 2011 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Tucson, Arizona, in den Kopf geschossen. Diese Tragödie forderte sechs Todesopfer und verletzte 18 weitere Personen.

Unaufhörliche Vorfälle von Schusswaffengebrauch haben mittlerweile einen banalen Charakter angenommen. In einem Land, in dem Schüler in Kentucky mehrere Schultage verpassen, weil sie während der Fahndung nach einem Schützen zuhause bleiben müssen, oder in dem Schießereien auf Autobahnen als Muster erkennbar sind, scheint die Gesellschaft abgestumpft. Giffords stellt fest, dass dieses sichere Gefühl, welches die Jugend der Vergangenheit prägte, längst verloren gegangen ist.

Politische Rhetorik hat sicherlich ihren Beitrag geleistet, aber sie ist nicht der Hauptschuldige. Diejenigen, die in Gebüschen oder Schulfluren lauern oder bei Trump-Kundgebungen erscheinen, sind gefährliche Menschen, die Zugang zu Waffen haben. So brachte ein junger Schütze in Pennsylvania, der nicht alt genug ist, um legal Alkohol zu kaufen, dennoch eine halbautomatische Waffe in die Hände. In Georgia benutzte ein 14-Jähriger ein AR-15 ähnliches Gewehr, und in Kentucky schickte ein Schütze eine Textnachricht mit der Ankündigung, "viele Menschen töten" zu wollen, bevor er das Feuer eröffnete.

Giffords argumentiert, dass die 2005 durch den Kongress beschlossene Schutzregelung des Waffenhandels, die Schutzmaßnahmen für Waffenhersteller beinhaltete, einen Anstieg der Waffengewalt verursachte. Mit der Lockerung der Waffengesetze und der Sättigung des Marktes kam, wenig überraschend, eine Welle der Gewalt. Eine erschreckende Manifestierung dieser Entwicklung sind die aktuellen Zahlen zu Waffentoten.

Laut aktuellen Umfragen ihrer Organisation Giffords befürworten 95 Prozent der wahrscheinlichen Wähler in den hart umkämpften Wahlbezirken der USA Hintergrundüberprüfungen bei allen Waffenverkäufen. Dies würde erschweren, dass gefährliche Personen an Waffen gelangen. Zudem unterstützen 74 Prozent ein Verbot von Waffen wie AR-15 und AK-ähnlichen Gewehren.

Gabrielle Giffords sieht die Dringlichkeit, die Realität der Waffengewalt anzuerkennen und aktiv gegen sie vorzugehen. Ihr Appell richtet sich an die Führungsriege und die Bevölkerung gleichermaßen: Maßnahmen müssen jetzt ergriffen werden, um die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten. Nur durch klare Benennung des Problems und konsequentes Handeln kann eine sicherere Zukunft gewährleistet werden.