In der lebhaften Debatte um die Kanzlerkandidatur der SPD hat sich Sigmar Gabriel, ehemaliger Parteichef, kritisch zur aktuellen Führungskultur geäußert. Er betont, dass an der Basis der Partei der Widerstand gegen das Festhalten an Kanzler Olaf Scholz spürbar wachse. Laut Gabriel fehle es der Parteispitze an innovativen Ideen, und sie beschränke sich auf beschwichtigende Worte und Ehrerbietungen an den amtierenden Kanzler. Aus seiner Sicht sei jedoch jetzt mutige Führung gefragt, um einen drohenden Absturz der SPD unter 15 Prozent zu verhindern.
Die Entscheidung, mit welcher Person die SPD bei der nächsten Bundestagswahl ins Rennen gehen wird, steht noch aus. Olaf Scholz zeigt Bereitschaft für eine erneute Kandidatur und erhält Rückenwind von der Parteiführung und Kabinettsmitgliedern. Doch in Umfragen kann Verteidigungsminister Boris Pistorius mit höherer Beliebtheit punkten. Momentan rangiert die SPD in Umfragen bei 15 bis 16 Prozent, während ihr maßgeblicher politischer Rivale, die Union mit Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, deutlich stärker dasteht.