22. November, 2024

Technologie

Gabelung im Silicon Valley: US-Regulierer gegen Alphabets Marktvorherrschaft

Gabelung im Silicon Valley: US-Regulierer gegen Alphabets Marktvorherrschaft

Die Bestrebungen US-amerikanischer Kartellbehörden, den Technologieriesen Alphabet zur Abspaltung seines Google Chrome Browsers zu zwingen, stehen vor einem steinigen Rechtsweg. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Suchmaschinen-Dominanz des Unternehmens könnten als übertrieben eingestuft werden und rechtlichen Anfechtungen begegnen. Nach einem Urteil, das Google eine illegale Monopolisierung des Suchmarkts vorwirft, schlagen US-Justizbehörden vor, dass das Unternehmen Chrome verkaufen und Daten sowie Suchergebnisse mit Wettbewerbern teilen soll. Eine mögliche Abspaltung der Android-Smartphone-Software wurde ebenfalls ins Spiel gebracht. In der Folge sanken die Alphabet-Aktien um bis zu sieben Prozent – der größte Tagesverlust seit Ende Januar. Die Vorschläge sind Teil eines wegweisenden Verfahrens, das die Art und Weise, wie Nutzer Informationen finden, grundlegend verändern könnte. Allerdings könnte eine bevorstehende pro-business Regierungsführung unter Präsident Trump diesen Vorstoß ausbremsen. Rechtliche Verfahren könnten sich Experten zufolge über Jahre hinziehen. Kevin Walkush von Jensen Investment Management, der Google-Aktien hält, beschreibt die Forderungen als überzogen. Ein solches Vorgehen erinnere an den Versuch, eine möglichst umfassende Liste von Forderungen zu stellen, um dann zu sehen, was davon durchsetzbar ist. Ein im frühen 21. Jahrhundert angestrebtes Zerbrechen von Microsoft durch das DOJ endete nach einem langwierigen Prozess letztlich in einem Vergleich. Walkush vermutet, dass auch der Fall Google Jahre dauern wird, während das Unternehmen Berufung einlegt. Google selbst beschreibt den Ansatz der Justizbehörden als „beispiellose Regierungsüberschreitung“ und warnt vor den Folgen für amerikanische Verbraucher, Entwickler und kleine Unternehmen. Auch eine mögliche Gefährdung von Mozilla, das Google-Suche integriert hat, wird als Beispiel genannt. Neue Herausforderungen könnten zudem von Trump selbst kommen, der andeutete, er würde das Unternehmen nicht zerschlagen wollen, da dies die amerikanische Tech-Industrie beeinträchtigen könnte.