Die jüngste Zusammenkunft der Finanzminister aus den führenden Industrie- und Schwellenländern, bekannt als G20, endete ohne die übliche gemeinsame Abschlusserklärung. Hintergrund hierfür ist die bisherige Zurückhaltung der Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump, sich bei einer Vielzahl von G20-Themen festzulegen. Dies führte dazu, dass es im malerischen Kapstadt, wo das Treffen stattfand, zu keiner einheitlichen Bewertung und Zielsetzung kam, da die USA ihre Zustimmung versagten.
Statt einer gemeinsamen Erklärung präsentierte das gastgebende Land Südafrika lediglich eine Zusammenfassung der Diskussionen. Enoch Godongwana, der südafrikanische Finanzminister, äußerte sein Bedauern über das Fehlen eines Konsenses, zeigte sich jedoch zufrieden mit der Einigung auf ein Arbeitsprogramm, das bis zum G20-Gipfel im November verfolgt werden soll. Dieses Programm wurde von allen Teilnehmerländern angenommen.
Bezeichnend war die Abwesenheit mehrerer bedeutender Wirtschaftsnationen auf Ministerebene. So verzichtete der US-Finanzminister Scott Bessent auf die Teilnahme unter Verweis auf dringende Verpflichtungen in Washington DC. Ebenso blieben die Finanzminister von China, Japan, Indien und Kanada der Veranstaltung fern. Auch im vergangenen Jahr in Brasilien gelang es den G20-Finanzministern nicht, eine gemeinsame Formulierung zu verabschieden, da Uneinigkeiten insbesondere in Bezug auf den Ukraine-Konflikt die Gespräche erschwert hatten.