21. Februar, 2025

Politik

G20 in Johannesburg: Strategische Neuausrichtung ohne die USA

G20 in Johannesburg: Strategische Neuausrichtung ohne die USA

Im südafrikanischen Johannesburg tagen die Außenminister der G20-Staaten, jedoch ohne den US-Außenminister Marco Rubio. Dieser hatte aus Protest gegen Südafrikas politisches Agieren, besonders in Bezug auf Israel, seine Teilnahme abgesagt. Sein Ausbleiben bietet Russland und China die Gelegenheit, verstärkt Einfluss auf die Agenda zu nehmen - strategisch von Interesse in einem Umfeld, das weltweit mit geopolitischen Spannungen aufgeladen ist. Russland wird von Außenminister Sergej Lawrow vertreten, während Chinas Außenminister Wang Yi vor Ort ist. Deutschland hat für diese zweitägigen Gespräche Staatsministerin Katja Keul als Vertreterin geschickt. Im Zentrum der Beratungen stehen nicht nur der Ukraine-Krieg und die Nahost-Konflikte, sondern auch die grundlegende Neuausrichtung globaler Institutionen — ein Anliegen vieler Schwellen- und Entwicklungsländer. In Johannesburg wird zudem über die Reform der internationalen Finanzarchitekturen debattiert. Entwicklungsländer fordern einen gerechteren Zugang zu Kapital und eine ausgewogene Schuldengestaltung. Südafrika möchte darüber hinaus die internationale Zusammenarbeit im Bereich Bergbau und Rohstoffgewinnung, besonders in Hinblick auf die Energiewende, vorantreiben. Während sich die USA aus diesem Forum weitestgehend zurückziehen, nutzen Russland und China die Bühne, um ihre Position in der globalen Südpolitik zu festigen. Europa und insbesondere Deutschland setzen dagegen auf bestehende Initiativen zur Förderung von Klima- und Wirtschaftsinvestitionen, um sich weiterhin als vielversprechender Partner für Schwellenländer zu positionieren.