Die Diskussion um die finanzielle Verantwortung für Polizeieinsätze bei Fußballspielen nimmt an Fahrt auf, nachdem das Bundesverfassungsgericht klargestellt hat, dass der Staat nicht allein für die Kosten solcher Einsätze aufkommen muss. Die Fußballvereine hatten bisher darauf gepocht, dass die Allgemeinheit diese Aufwendungen tragen solle, doch diese Haltung wurde nun rechtlich hinterfragt.
Grundsätzlich sind die Vereine kein Befürworter von Gewalt und haben ein großes Interesse an der Sicherheit in und um die Stadien. Dennoch entsteht durch bestimmte Spiele eine wiederkehrende Belastung für die öffentliche Sicherheit, die gut und gerne mehrere hundert zusätzliche Polizeikräfte erfordert. Die Verantwortung für die Kosten sollte, so die Auffassung des Gerichtes, nicht allein auf den Schultern der Allgemeinheit lasten.
Der Vergleich mit anderen internationalen Fußballnationen zeigt, dass eine Kostenbeteiligung der Vereine keineswegs ungewöhnlich ist. Es bleibt abzuwarten, wie die deutschen Fußballvereine auf dieses richterliche Urteil reagieren und welche finanziellen Auswirkungen dies auf die Organisation und Durchführung von Spielen haben könnte.