Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat im Gastgewerbe keine einheitlichen wirtschaftlichen Impulse gesetzt, so der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands konnten 88 Prozent der befragten Unternehmen keinen Umsatzanstieg feststellen. Nur 8,1 Prozent der Betriebe meldeten durch das Turnier positive Effekte.
Aufgeschlüsselt nach Standort und Betriebsart zeigen sich jedoch unterschiedliche Bilder: In Kneipen, Bars und Biergärten äußerten 32,1 Prozent Zufriedenheit mit den EM-Auswirkungen. Auch in den austragenden Städten verzeichnete das Gastgewerbe eine bessere Stimmung im Vergleich zu anderen Regionen.
Laut Dehoga-Präsident Guido Zöllick dämpfte jedoch das wechselhafte Wetter und das vorzeitige Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale die allgemeine Feierfreude. Ähnlich äußerte sich der Handelsverband Deutschland (HDE): Eine längere Turnierteilnahme der deutschen Mannschaft hätte den Umsatz von Lebensmitteln und Fanartikeln stärker positiv beeinflussen können, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Die Dehoga-Umfrage fand zwischen dem 2. und 10. Juli unter mehr als 2700 Betrieben bundesweit statt. Der HDE will eine detaillierte Bilanz zur wirtschaftlichen Wirkung der EM erst später ziehen, bleibt jedoch optimistisch, dass die gute Stimmung während des Turniers einen langfristigen positiven Einfluss haben könnte.