Der Elektronikgigant Hon Hai Precision Industry, besser bekannt als Foxconn, ist in Verhandlungen mit Renault, dem größten Anteilseigner von Nissan, über den möglichen Verkauf seiner Beteiligung am japanischen Automobilhersteller. Dies berichtet die taiwanesische Central News Agency unter Berufung auf ungenannte Informanten. Währenddessen erwägen Nissan und der japanische Konkurrent Honda, ihre Kräfte durch eine Fusion zu bündeln. Diese Allianz könnte Toyota in der Heimat ernsthaft Konkurrenz machen und den neuen Verbund optimal auf die globalen Herausforderungen im Automobilmarkt vorbereiten. Foxconn, bekannt für seine Ambitionen im Bereich der Elektrofahrzeuge, hat Nissan unabhängig angesprochen, um möglicherweise Anteile zu erwerben. Nissan, finanziell angeschlagen und mit globalem Stellenabbau konfrontiert, könnte von einem frischen Kapitalimpuls profitieren. Doch die Reaktion auf Foxconns Vorstoß fiel bislang verhalten aus, weshalb sich Jun Seki, Chef der Elektrofahrzeugsparte bei Foxconn, direkt an Renault wandte. Parallel dazu droht Honda, seine Software-Partnerschaft mit Nissan aufzulösen, sollte dieser sich auf eine Zusammenarbeit mit Foxconn einlassen. Im Falle eines feindlichen Übernahmeversuchs von Foxconn hat Honda Unterstützung als „weißer Ritter“ angeboten. Gespräche über eine mögliche Fusion zwischen Nissan und Honda könnten offiziell bereits am 23. Dezember beginnen. Die Aktienkurse reagieren: Hondas Wertpapiere verzeichneten einen Rückgang von über 2,5%, während Nissan nach einem Höhenflug am Vortag um 6,5% fiel. Laut Hondas Executive Vice President Shinji Aoyama werden verschiedene strategische Optionen in Betracht gezogen, darunter eine Fusion oder sogar die Gründung einer gemeinsamen Holding mit Mitsubishi Motors als weiteren möglichen Partner. Eine mögliche Fusion der japanischen Marken würde eine starke Einheit gegen den Toyota-Konzern bilden und es Honda und Nissan ermöglichen, Ressourcen zu bündeln und im globalen Marktumfeld mit Schwergewichten wie Tesla und chinesischen Herstellern wie BYD in den Wettstreit zu treten.