Ein turbulenter Aufschwung beflügelt derzeit die Aktien von Nissan, einer der meist leerverkauften Automobilmarken Asiens. Während die Nachricht von Fusionsgesprächen mit der erfolgreichen Konkurrenz Honda Motor das Interesse der Anleger weckt, kletterten die Aktien binnen zweier Tage um über 30%.
Kurzfristig geschah das wohl Schmerzlichste, was Leerverkäufern widerfahren konnte: Die Nissan-Aktien erlebten ihren größten Anstieg seit mehr als fünfzig Jahren. Am Dienstag, bevor die Übernahmegespräche publik wurden, machte der Anteil der Leerverkäufe ganze 22% des frei handelbaren Aktienkapitals aus, wie Daten von S&P Global belegen.
Aus Sicht von Hondas Executive Vice President, Shinji Aoyama, gibt es mehrere strategische Optionen: Eine Fusion, eine Kapitalpartnerschaft oder gar die Gründung einer Holdinggesellschaft stehen zur Diskussion. In Anbetracht der bisherigen Schwäche von Nissan und der düsteren Gewinnprognosen, die durch schwache Verkaufszahlen in den USA und China bedingt sind, blieb die Aktie aus Sicht des Marktes bislang ein begehrtes Ziel für Leerverkäufer. Doch die Aussicht auf eine Fusion könnte die Situation dramatisch drehen, auch wenn erneute Leerverkäufe von den Verhandlungsergebnissen abhängen könnten.
Obwohl sie zuletzt kräftig zulegten, sind die Nissan-Aktien in diesem Jahr noch immer um etwa 25% gesunken. Die Zukunft bleibt spannend, während der Markt die Entwicklungen in der Autobranche intensiv beobachtet.